Ein Gala-Dinner im Rahmen der Gaskonferenz im Wiener Palais Ferstl ist am Dienstagabend gestört worden: Mitten der Veranstaltung sprang eine Frau aus und schrie Parolen - als sie aus dem Festsaal gebracht wird, ist eine weitere Aktivistin zur Stelle, um ebenfalls lautstark auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.
Die Aktivistinnen, die die Veranstaltung infiltrieren, hätten stundenlang verdeckt im Marriott-Hotel ausgeharrt, ehe „private Reisebusse, angeführt von einem Gefolge von Polizisten, sie zu einem streng geheimen Ort fuhren“, schreibt die Organisation We small Gas auf Twitter. Während die hochrangigen Gäste mit Champagner angestoßen hätten, ergriff schließlich eine Aktivistin das Wort.
Aktivistin: „Sie füllen Ihre Taschen, zu welchem Preis?"
„Während Sie Milliardengeschäfte aushecken, können sich die Leute nicht leisten, ihre Häuser zu heizen oder ihre Familien zu ernähren. Sie füllen Ihre Taschen, zu welchem Preis?“, schrie die Aktivistin. Sie wurde schleunigst von Wachpersonal geschnappt und aus dem Festsaal gezerrt, doch da war schon eine weitere Frau aufgesprungen. „Ihre Gas- und Wasserstoffpläne fördern rassistische, neokoloniale Beziehungen!“, prangerte diese an. Auch sie wurde gepackt und aus dem Saal gebracht.
Am Mittwoch ist bereits Tag 3 der Klimaproteste anlässlich der umstrittenen Europäischen Gaskonferenz in der Innenstadt in Wien. Am Dienstag fanden sich Tausende Teilnehmer am Wiener Ring ein, um zu demonstrieren - darunter auch viele Aktivisten aus dem Ausland. Am Mittwoch fanden Farbanschläge auf insgesamt sechs Wiener Brunnen durchgeführt. Die Aktivisten fordern den sofortigen Stopp neuer Gasexplorations- und Infrastrukturprojekte. Zudem müsse Europa sich bis 2035 von fossilem Gas unabhängig machen und stattdessen auf erneuerbare Energien setzen.
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