Crash bei US-Show

Propellermaschine in Zuschauer gerast – neun Tote

Ausland
18.09.2011 08:12
Beim Absturz einer historischen Propellermaschine während einer Flugshow in Reno im US-Bundesstaat Nevada sind am Freitag neun Menschen getötet worden. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt, acht von ihnen befinden sich noch in kritischem Zustand. Videoaufnahmen - siehe Links in der Infobox - des tragischen Absturzes zeigen eine Staubwolke und herumfliegende Trümmerteile. Es sehe aus, als wäre eine "Bombe explodiert", beschrieb ein Augenzeuge den Unglücksort.

Der Unfall ereignete sich gegen 16 Uhr (Ortszeit) bei den alljährlichen populären National Championship Air Races, einer Art Rennen in der Luft mit Tausenden von Zuschauern. Laut Augenzeugen scherte das historische Jagdflugzeug vom Typ P 51 Mustang - eine einmotorige Maschine, die bei der US-Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam - plötzlich aus seiner Bahn aus, überschlug sich und prallte dann im Sturzflug auf den Boden - genau vor der Haupttribüne (siehe auch Bilder in der Infobox).

Pilot und acht Zuschauer ums Leben gekommen
Die Maschine sei in eine vorgelagerte Sitzreihe gestürzt, die unter anderem für Organisatoren der Veranstaltung reserviert war, sagten Augenzeugen. Bei den Todesopfern handelt es sich um acht Zuschauer und den 74-jährigen Piloten der Unglücksmaschine. Zuvor war noch von mindestens drei Toten die Rede gewesen, die Opferzahl musste aber am Samstag von den Behörden aber deutlich nach oben korrigiert werden.

US-Fernsehsender zeigten Bilder von blutüberströmten Menschen, die auf Tragen zu Krankenwagen und Helikoptern gebracht wurden. Ein Augenzeuge sagte der Zeitung "Reno Gazette Journal", am Unglücksort sehe es aus, als wäre eine "Bombe explodiert". "Es ist wie bei einem Massaker" - überall lägen Gliedmaßen. "Ein Mann wurde in zwei Teile gerissen."

Unglückspilot wirkte in zahlreichen Filmen mit
Augenzeugen berichteten, Pilot Jimmy Leeward habe sich noch kurz vor dem Absturz bemüht, das Oldtimer-Flugzeug von der Menge wegzulenken. Viele Zuschauer nannten den 74-Jährigen einen Helden. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass er Leben gerettet hat", sagte Augenzeuge Gus McCrea dem Nachrichtensender CNN.

Die Absturzursache ist noch unklar. Vermutlich sei aber ein mechanischer Fehler Schuld, hieß es am Samstag in Fernsehberichten. Experten der Nationalen Transportsicherheitsbehörde ermittelten am Unglücksort.

Leeward galt als äußerst flugerfahren. Nach Angaben auf seiner Facebook-Seite nahm er seit Mitte der 1970er-Jahre an Flugwettbewerben teil. Der Filmdatenbank IMDb.com zufolge wirkte er als Stuntpilot in Filmen wie "Amelia", "Im Zeichen der Libelle" und "Das ausgekochte Schlitzohr 3" mit. Er habe sich niemals fahrlässig verhalten, zitierten Medien Freunde.

Immer wieder Zwischenfälle in Reno
Nach Angaben des "Reno Gazette Journal" hat es in der fast 50-jährigen Geschichte des Luftrennens wiederholt tödliche Abstürze gegeben. Bis zum Freitag seien aber noch nie Zuschauer ums Leben gekommen oder verletzt worden.

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