Erholung nach Krise

Österreichische Wirtschaft wuchs 2010 um 2,3%

Österreich
09.09.2011 14:47
Österreichischs Wirtschaft ist 2010 inflationsbereinigt um 2,3 Prozent gewachsen. Die Wirtschaftsleistung lag damit laut den aktuellen Daten der Statistik Austria nominell zwar wieder über dem Vorkrisenjahr 2008, real war sie aber noch niedriger. Wie tradionell - außer in den Krisenjahren 2008 und 2009 - üblich, legten 2010 die Unternehmensgewinne wieder stärker zu als die Arbeitnehmereinkommen. Wachstumsmotor war 2010 vor allem die Warenproduktion mit einem satten Plus von 7,2 Prozent.

Das Bruttoinlandsprodukt belief sich 2010 auf 286,20 Milliarden Euro, nach 274,82 Milliarden Euro im Jahr 2009, teilte die Statistik Austria am Freitag mit. Damit lag die Wirtschaftsleistung nominell zwar wieder über dem Vorkrisenjahr 2008 (282,75 Milliarden Euro), real war sie aber noch niedriger, da die heimische Wirtschaft 2009 nach Berücksichtigung der Inflation um 3,8 Prozent geschrumpft und 2010 nur um 2,3 Prozent gewachsen ist.

BIP pro Einwohner bei 34.120 Euro
Das BIP pro Einwohner belief sich 2010 auf 34.120 Euro (plus 3,8 Prozent). Die Arbeitnehmerentgelte (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer) mit 2,4 Prozent (nominell) haben wieder weniger stark zugelegt als die Wirtschaftsleistung (4,1 Prozent nominell) oder die Unternehmensgewinne (6,7 Prozent nominell). Die Wirtschaftskrise hatte 2008 und 2009 dazu geführt, dass die Arbeitnehmerentgelte stärker stiegen als das Bruttoinlandsprodukt, was sonst in den vergangenen zehn Jahren nur einmal (2003) der Fall war.

Warenproduktion als Wachstumsmotor
Vor allem die Herstellung von Waren (plus 7,2 Prozent) sowie das Kredit- und Versicherungswesen (plus 6,9 Prozent) haben 2010 überdurchschnittlich stark zum Wachstum beigetragen. Die Warenproduktion hatte aber 2009 mit minus 15 Prozent besonders stark unter der Krise gelitten. Kredit- und Versicherungswesen waren hingegen auch 2009 mit 9,5 Prozent überdurchschnittlich gewachsen.

Stark gewachsen sind 2010 auch die Exporte (plus 8,3 Prozent) und die Bruttoinvestitionen (plus 3,6 Prozent). Der Konsum legte 2010 zwar mit plus 1,5 Prozent relativ wenig zu, hatte aber im Krisenjahr 2009 auch nur geringfügig abgenommen (minus 0,1 Prozent). Die Privathaushalte kamen dabei 2010 real auf ein Plus von 2,1 Prozent, während der staatliche Konsum um 0,2 Prozent schrumpfte.

Geschrumpft sind 2010 auch Bau (3 Prozent), Informations- und Kommunikationsbereich (3,7 Prozent) und Verkehrswesen (1,1 Prozent), auch wenn die Rückgänge geringer ausfielen als im Jahr davor.

Immer mehr Teilzeit- und Kurzarbeit
Nachdem die tatsächlich geleistete Arbeitszeit 2009 deutlich gesunken und das Arbeitsvolumen um 3,3 Prozent zurückgegangen waren, was laut Statistik Austria auf eine Verschiebung in Richtung Teilzeit- bzw. Kurzarbeit schließen lasse, stieg die tatsächlich geleistete Arbeitszeit 2010 nur geringfügig (plus 0,2 Prozent).

Schwächer gestiegen als das Bruttoinlandsprodukt ist 2010 mit 1,6 Prozent das real verfügbare Nettoeinkommen der Volkswirtschaft. Grund dafür war ein deutlicher Anstieg der Importpreise (plus 4,8 Prozent), der die Kaufkraft des verfügbaren Einkommens schmälerte.

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