Fuchs auf Platz sieben

Vierte! Gogl-Walli knackt Uralt-Rekord in Istanbul

Sport-Mix
04.03.2023 19:46

Sensationelle Susanne Gogl-Walli! Die Linzerin lief bei der Hallen-EM der Leichtathleten in Istanbul im Finale über 400 m in 51,73 Sekunden zum großartigen vierten Platz. Das kleine Wunder: Die 26-Jährige verbesserte dabei den 44 Jahre alten österreichischen Rekord von Karoline Käfer (51,90) um 17 Hundertstel. 

Die „Krone“ berichtet aus Istanbul

Der Jubel um Gogl-Walli war im ÖLV-Lager kaum verhallt, da legte Markus Fuchs als Final-Siebenter über 60 m in der Superzeit von 6,59 nach! Ein großer Abend für Österreichs Leichtathletik!

„Das war hier alles mehr als erträumt!“, bekannte Susi Gogl-Walli, die noch Mitte Februar unsicher war, ob sie überhaupt bei der EM starten solle oder nicht. Aber sie hatte das Gefühl, dass in dieser Hallen-Saison noch mehr möglich sei. Und das bewies sie in den vergangenen Wochen mit einer Bestzeit nach der anderen. Und jetzt der finale Paukenschlag in diesem Winter. Vor dem Finale hatte sie eine Bestzeit von 52,17. Jetzt erstmals unter 52 Sekunden. Ein Traum!

„Alles unglaublich“
„Das ist wirklich unglaublich. Dieser vierte Platz ist eine große Belohnung für die Arbeit der letzten Jahre“, sagte Susi Gogl-Walli, die nach ihrem ersten großen internationalen Endlauf von der „unglaublichen Dynamik in dem Finale“ schwärmte. Sie kämpfte mit größter Kraft Schritt für Schritt und musste sich schließlich nur Weltrekordlerin Femke Bol (Hol/49,85), Lieke Klaver (Hol/50,57) und Anna Kielbasinska (Pol/51,25) geschlagen geben. Den vierten Platz errang sie dann hauchdünn vor Lada Vondrova (51,73). Da lag sie nur um 3/1000 vor der Tschechin.

Eine bessere Platzierung bei Hallen-Europameisterschaften über 400 m der Frauen hatten bisher nur bei ihren Medaillengewinnen Karoline Käfer (Silber 1980 und jeweils Bronze 1978 und 1979) sowie Maria Sykora (Bronze 1979). In Wien 1979 hatte Käfer ihren bis heute doch immer wieder heiß diskutierten Rekord von 51,90 aufgstellt. Dieser ist jetzt zum Glück aus den Listen.

„Und ich weiß, dass ich noch mehr draufhabe“, sagte Susanne Gogl-Walli, der diese phantastische Hallen-Saison Auftrieb für den Sommer mit der WM im August in Budapest gibt. Die von Wolfi Adler glänzend trainierte Athletin wird weiter hart an sich arbeiten und an ihre großen Freilufterfolge der letzten Jahre anknüpfen. Bei Olympia, WM und EM stand sie jeweils schon im Semifinale.

„Ich habe keinen Schiss mehr!“
Nur 25 Minuten nach der tollen Darstellung von Susanne Gogl-Walli sorgte Markus Fuchs für den nächsten Paukenschlag. Auf Bahn 8 hatte er im 60-m-Finale einen starken Start, machte zwar zwischen 20 und 30 m einen leichten Fehler, kam aber trotzdem zu seiner erträumten neuen persönlichen Bestzeit! Mit 6,59 blieb er erstmals unter 6,60! Nur Andreas Berger (6,56) war vom ÖLV-Bereich schneller als Markus Fuchs. „Das ist alles so geil! Jetzt bin ich Nummer sieben in Europa. Das ist doch alles unglaublich. Ich habe vor niemanden mehr Schiss. Ich habe ein absolut starkes Selbstvertrauen und traue mir zu, jeden schlagen zu können. Istanbul war für mich aber erst der Beginn, jetzt geht`s weiter und weiter. Ich werde extrem hart trainieren.“ Über 60 m hatte es einen Doppelsieg für Italien durch Samuele Ceccarelli (6,48) und Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs (6,50) gegeben. Bronze ging an Henrik Lartsson (Sd/6,53).

Sensation im Semifinale
Für die erste Sensation hatte Markus Fuchs schon im Semifinale gesorgt, in dem er in seinem Lauf als Zweiter in 6,60 Sekunden das Finale erreicht hatte. „Alter! Ich bin im Finale! Ich pack’s nicht“, hatte Markus Fuchs danach gejubelt. Der für St. Pölten startende Sprinter hatte dort seine heuer bei den Staatsmeisterschaften in Linz erzielte Bestzeit von 6,61 Sekunden um eine Hundertstel verbessert.

„Unser Plan ging in dieser Hallen-Saison voll auf, von Rennen zu Rennen habe ich mich gesteigert und ich war beim Saisonhöhepunkt in Höchstform.“ Im Vorjahr hatte er nämlich, nachdem er den österreichischen 100-m-Rekord mit 10,15 egalisiert hatte, bei der EM in München nicht mehr die Topform gebracht. Jetzt klappte aber die Vorbereitung unter Trainer Patrick Saile in Zürich perfekt.

Männer, 60 m: Finale:
1.Ceccarelli (Ita) 6,48
2. Jacobs (Ita) 6,50
3. Larsson (Sd) 6,53
4.
Kopec (Pol) 6,53
5. Volko (Slk) 6,57
6. Azu (Gb) 6,58
7. Fuchs (Ö) 6,59
8. Prescod (Gb) 6,64

Frauen, 400 m: Finale:
1. Bol (Hol) 49,85
2. Klaver (Hol) 50,57
3. Kielbasinska 51,25
4. Gogl-Walli (Ö) 51,74

Hallen-Europameisterschaften, Männer 60 m, Finalteilnahmen der Österreicher:
Gold: Andreas Berger Den Haag 18.02.1989 6,56
4. Andreas Berger Glasgow 03.03.1990 6,66
5. Andreas Berger Madrid 23.02.1986 6,70
7. Markus Fuchs Istanbul 04.03.2023 6,59
8. Ryan Moseley Turin 08.03.2009 6,69
8. Ryan Moseley Paris 06.03.2011 6,68

Hallen-Europameisterschaften: Frauen 400 m, Österreichische Finalteilnahmen:
2. Karoline Käfer Sindelfingen 02.03.1980 52,70
3. Maria Sykora Sofia 1971 14.03.1971 54,4
3. Karoline Käfer Mailand 12.03.1978 53,56
3. Karoline Käfer Wien 25.02.1979 51,90
4. Karoline Käfer Grenoble 21.02.1981 52,50
4. Susanne Walli Istanbul 04.03.2023 51
5. Karoline Käfer Budapest 06.03.1983 53,92

Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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(Bild: KMM)



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