Prozess in Graz

Betrunkene Feuerteufel zogen Spur der Verwüstung

In der Nacht vor dem „Aufsteirern“ fiel auch ein Kühlanhänger den Vandalen zum Opfer.

(Bild: zVg)

Ein Student (20) und ein Zivildiener (19) legten im Vollrausch mehrere Feuer in der Grazer Innenstadt und gingen auf Diebestour. „Es war unfassbar dumm von uns“, zeigten sich die Angeklagten vor Gericht reumütig. Sie fassen je ein Jahr bedingte Haft aus (nicht rechtskräftig). 

In schwarzen Sakkos und weißen Hemden saßen zwei Grazer (19 und 20 Jahre alt) gestern offensichtlich reumütig auf der Anklagebank. Ihr Auftreten und bisheriger Lebenswandel passt so gar nicht zu dem sprichwörtlich brandgefährlichen Chaos, das sie im September in der Grazer Innenstadt hinterlassen haben. Erinnern können sie sich nicht mehr an viel: „Wir waren sehr, sehr betrunken.“

Auch in Salzburg eingebrochen
Der Student und der Zivildiener zündeten einen Müllcontainer an, zuvor hatten sie noch Diesel-Kanister hineingeworfen. Der Brand griff auf einen Kühlanhänger über, zum Glück nicht auf das angrenzende Palais Attems. In einem Stiegenhaus zündelten sie dann an einer Gashauptleitung und fackelten einen Kinderwagen ab. Hinzu kommen einige Diebstähle, etwa Schuhe aus einem offenen Kofferraum, und ein Einbruch in das öffentliche WC am Hauptplatz. Beute: stolze 17 Euro aus der Wechselgeldkasse. In die Anklage reiht sich ein Einbruch in eine Salzburger Almhütte ein. Dort hatten die Grazer etwa ein halbes Jahr zuvor Teile des Mobiliars sowie 80 Zaunpfosten bei einem Lagerfeuer verheizt.

Das war kein „Blödsinn“, das waren ganz massive Straftaten, die wesentlich schlimmer ausgehen hätten können. Ich hoffe, dass Ihnen das Verfahren eine Lehre war und wir uns hier nicht wiedersehen.

Staatsanwalt Alexander Birringer

Als „absurd“ und „unfassbar dumm“ bezeichnen die voll geständigen Burschen ihre Taten, haben inzwischen sämtliche Ersparnisse zur Schadenswiedergutmachung aufgebracht und machen eine Psychotherapie.

Der Schöffensenat fällt ein mildes Urteil: Ein Jahr bedingte Haft bei drei Jahren Probezeit (nicht rechtskräftig).