Präsidentschaftswahl
Nigeria: Umstrittener Sieg für Sozialdemokrat (70)
In Afrikas bevölkerungsreichstem Land Nigeria hat der Kandidat der sozialdemokratischen Regierungspartei All Progressives Congress (APC), Bola Ahmed Tinubu, die Präsidentenwahl gewonnen. Der 70-Jährige kam auf 36 Prozent der Stimmen. Die Wahl wird allerdings von Betrugsvorwürfen überschattet.
Tinubu war früher Wirtschaftsprüfer, Senator und Gouverneur der Mega-Metropole Lagos. Im Wahlkampf versprach er, Nigerias öffentliche Infrastruktur zu modernisieren. Grundlegende Einrichtungen wie die Wasserversorgung oder der öffentliche Wohnungsbau sind marode.
Auf Platz zwei landete demnach der Bewerber der oppositionellen Demokratischen Volkspartei (PDP), Atiku Abubakar mit 29 Prozent. Der Kandidat der Arbeiterpartei, Peter Obi, erhielt 25 Prozent.
Wahl: Auch EU wirft mangelende Transparenz vor
Mehrere Oppositionsparteien - auch die PDP und die Arbeiterpartei - hatten schon vor Bekanntgabe des Ergebnisses von Wahlbetrug gesprochen. Demnach sollen Ergebnisse teilweise manuell ausgewertet und übermittelt worden sein. Gesetzlich vorgeschrieben ist hingegen eine elektronische Übermittlung an den zentralen Server der Wahlkommission. Auch Wahlbeobachter der EU warfen der Kommission in einem vorläufigen Bericht schlechte Planung und mangelnde Transparenz vor. Die grundlegenden Rechte der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit während der Wahl sahen sie jedoch weitgehend als gewährleistet an.
Zugelassen zur Wahl waren am Samstag mehr als 87 Millionen Menschen. Der bisherige Präsident Muhammadu Buhari (80) scheidet nach zwei Amtszeiten aus. Für einen Sieg im ersten Durchgang war die einfache Mehrheit aller abgegebenen Stimmen sowie 25 Prozent der Stimmen in zwei Dritteln der 36 nigerianischen Bundesstaaten erforderlich.







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