In Geheimdienstbericht

Corona: US-Ministerium geht von Laborunfall aus

Ausland
27.02.2023 12:38

Es gibt sie fast so lange, wie das Coronavirus SARS-CoV-2: die Theorie, dass der Erreger seinen Ursprung in einem Labor hat. Nun hat das US-Energieministerium diese Vermutung wieder aufgebracht. Aus einem als Verschlusssache eingestuften Geheimdienstbericht soll hervorgehen, dass das Ministerium von einer möglichen Laborpanne ausgeht. Peking wies die Berichte zurück und forderte, dass man aufhören solle, China zu verleumden.

Damit schließe sich das Energieministerium nun der Einschätzung der Bundespolizei FBI an, wonach sich das Virus wahrscheinlich durch eine Panne in einem chinesischen Labor verbreitet hat. Das Ministerium vermute dies allerdings mit einem nur „niedrigen“ Grad der Gewissheit, wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtete.

Biden-Berater: „Noch keine endgültige Antwort“
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte am Sonntag, dass er den Bericht weder bestätigen noch zurückweisen könne. „Im Moment gibt es noch keine endgültige Antwort der Geheimdienste auf diese Frage“, betonte Sullivan mit Blick auf den Ursprung des Virus. „Einige Teile der Geheimdienste sind zu Schlussfolgerungen auf der einen Seite gekommen, andere haben gesagt, dass sie einfach nicht genug Informationen haben, um sicher zu sein.“

Einige US-Behörden sind jedoch - wie auch die führenden Wissenschaftler in dem Gebiet - nach wie vor der Ansicht, dass das Virus wahrscheinlich auf natürliche Weise übertragen wurde. Die Schlussfolgerung des Energieministeriums beruht dem Bericht zufolge auf neuen Erkenntnissen. Es blieb aber unklar, was für Erkenntnisse dies waren. Zuvor war das Ministerium laut „Wall Street Journal“ unschlüssig in seiner Bewertung. Das Ministerium hat wie andere US-Ministerien eigens ein Büro für Nachrichtendienste und Spionageabwehr, das zur Gemeinschaft der US-Geheimdienste gehört. Diese gehen dem Ursprung des Coronavirus nach.

Im Jahr 2021 gab es nach mehrmonatiger Prüfung keine Einigkeit unter den US-Geheimdiensten über den Ursprung des Coronavirus. Ob das Virus aus einem Labor stamme oder von einem Tier auf den Menschen übergesprungen sei, sei offen, hieß es in einem damals veröffentlichten Bericht, in dem die Geheimdienstabteilungen verschiedener Behörden ihre Einschätzung veröffentlichten. China hat Vorwürfe zu einem möglichen Laborunfall stets zurückgewiesen.

China: Labortheorie soll nicht mehr aufgebauscht werden
Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning sagte, die Suche nach dem Ursprung des Virus sei eine wissenschaftliche Angelegenheit und solle „nicht politisiert“ werden. Dass eine Laborpanne „höchst unwahrscheinlich“ sei, habe die Forschungsmission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit chinesischen Wissenschaftern bei ihren Untersuchungen 2021 in der zentralchinesischen Stadt Wuhan festgestellt, wo das Virus erstmals entdeckt worden war. Es solle aufgehört werden, die Labortheorie aufzubauschen und China zu verleumden, sagte die Sprecherin weiter.

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