23.000 Ukrainer haben ein Jahr nach dem Krieg in Wien eine neue Heimat gefunden. Das ist ungefähr so viel, wie die Josefstadt Einwohner hat.
Es ist ein Krieg, der näher an unserer Grenze liegt als Bregenz in Vorarlberg und jährt sich genau heute zum ersten Mal. Etwa acht Millionen Menschen sind seit dem russischen Angriff auf die Ukraine aus dem Land geflohen. Geblieben sind in Österreich laut aktuellem Stand rund 90.000 Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder. Alleine Wien hat 23.000 Ukrainer in die Grundversorgung aufgenommen. Das ist ungefähr so viel, wie die Josefstadt Einwohner hat.
Aktuell sind die Flüchtlingszahlen leicht rückläufig. Doch in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn sind bis zu 2000 Vertriebene pro Woche in der Bundeshauptstadt angekommen. Aus der Sport&Fun-Halle im zweiten Bezirk hat man binnen ein paar Stunden ein humanitäres Ankunftszentrum gemacht. Acht Monate später wurde dann aus dem ehemaligen Biozentrum der Uni Wien in der Althanstraße das neue Ankunftszentrum. 86 Prozent der Vertriebenen leben laut dem Fonds Soziales Wien in privaten Wohnkategorien, der Rest in organisierten Unterkünften.
Schwierige Situation am Arbeitsmarkt
Doch wie sieht eigentlich die Situation der Geflüchteten am Arbeitsmarkt aus? Von den insgesamt 23.000 Ukraine-Flüchtlingen in der Grundversorgung gehen aktuell 2000 Personen einer Beschäftigung nach. Zum einen liegt dies an den mangelnden Deutschkenntnissen. Womöglich aber auch an der Bürokratie. Um einen Job auszuüben, brauchen ukrainische Arbeitskräfte auch eine „Blaue Aufenthaltskarte“ samt Beschäftigungsbewilligung.
Für das zweite Quartal wurden seitens des Arbeitsministerium Erleichterungen in Aussicht gestellt. Ukraine-Vertriebene mit blauer Karte sollen ab dann voll für Arbeitsmarkt verfügbar sein. Eines ist aber leider klar: Für den Krieg ist jedenfalls kein baldiges Ende in Sicht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.