Grün, Spitäler, Öffis

So ticken Österreichs Städter und Landbewohner

Österreich
18.02.2023 21:39

Stadtflucht, Landflucht, gibt es das? Nein, sagen zumindest 800 repräsentativ befragte Österreicherinnen und Österreicher. Und doch ticken Stadt und Land recht unterschiedlich ...

Christina lebt im Lungauer Zederhaus. Etwas mehr als 1000 Einwohner, etwas über 100 Fahrkilometer nach Salzburg, sogar mehr als 130 nach Klagenfurt. Störend ist das für die 28-Jährige jedoch nicht. Sie habe alles in ihrer Nähe, den Rest erledige sie per Auto. So wie Christina denken viele, geht es nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie & Datenanalyse (IFDD) unter 800 Österreichern.

Demnach wollen gleich 92 Prozent der Landbewohner in den nächsten drei Jahren definitiv nicht in einen Ballungsraum ziehen. Nur fünf Prozent können sich einen Tausch der grünen Wiesen und Wälder gegen die Häuserfluchten vorstellen. Genau jene Waldflächen sind für 87 Prozent der befragten Landbewohner einer der Hauptgründe, warum sie sich in ihrer Gegend wohlfühlen. 72 Prozent schätzen es, ihre Familie und Freunde in der Nähe zu haben. Sieben von zehn Befragten genießen es, keiner dauerhaften Lärmbelästigung ausgesetzt zu sein, ihre Nachbarn sind immerhin für 56 Prozent ein Wohlfühlfaktor. Mit einem Prozent bzw. zwei Prozent liegen das Nachtleben und Bildungsmöglichkeiten als Wohlfühlfaktor in ruhigeren Gegenden dagegen in weiter Ferne. Auch die Öffis (lediglich acht Prozent) sind kein Grund, um aufs Land zu ziehen. Ganz im Gegenteil - nutzen doch 90 Prozent der Befragten in den Bundesländern zumeist das Auto als Fortbewegungsmittel.

Stadt punktet vor allem mit Öffis und Spitälern
Wer nun denkt, dass in Zeiten astronomisch gestiegener Mieten, Kaufpreise und Gasrechnungen automatisch die weithin befürchtete Stadtflucht einsetzt, liegt aber offenbar falsch. Denn 88 Prozent der Städter sehen ihre Zukunft ebenso wenig in abgelegeneren Gegenden Österreichs. Stattdessen dürften hier die kurzen Wege zu den besten Freunden und zur Familie ebenso attraktiv sein (74 Prozent) wie am Land. Die großen Unterschiede? In Städten wird, wenig überraschend, die medizinische Versorgung hoch geschätzt (61 Prozent). Die viel besser ausgebauten öffentlichen Verkehrsmittel ebenso (52%). Denn in Städten legen 61 Prozent der Befragten ihre täglichen Strecken häufig mit Zug, Bus und Straßenbahn zurück. Am Land sind dies dagegen nur noch 15 Prozent. Überraschend: 49 Prozent der befragten Stadtbewohner gaben an, im urbanen Raum aufgrund der Grünflächen gern zu leben.

Das Nachtleben mit seinen Clubs und Bars ist hingegen auch hier nur für die jungen Städter unter 30 Jahren (49%) wichtig, der Rest (12%) sieht Fortgehen nicht unbedingt als Grund für die Übersiedlung nach Wien, Graz oder Linz.

Urlaub auf dem Land für Großteil am beliebtesten
Geht es um den Urlaub, zeigen Stadt und Land Einigkeit. 70 Prozent wollen ins Grüne, nur unter Jüngeren (33%) ist Städteurlaub attraktiv. Geteilt sind die Meinungen bei der Frage, ob das Leben am Land billiger sei. Dem sei nicht so, sagen 48 Prozent.

Unterschiedlicher werden die Meinungen bei der Pflege. 37 Prozent der Städter finden, diese sei Sache der Familie. Am Land (41%) wird diese Aufgabe öfter von Angehörigen übernommen. Übrigens bei Weitem öfter von Frauen (47%) als Männern (34%). 49 Prozent sehen bei der Pflege eher den Staat oder private Einrichtungen in der Pflicht. Zufriedenheit (66%) zeigen Herr und Frau Österreicher mit dem Gesundheitssystem. Am meisten natürlich Junge, die es nur selten in Anspruch nehmen ...

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