Retter chancenlos

Hoffnung für Verschüttete im Erdbebengebiet gering

Ausland
14.02.2023 07:18

Mehr als eine Woche nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Hoffnung gering, weitere Überlebende zu finden. „Die Rettungsphase, bei der Menschen lebend aus den Trümmern gezogen und bei der unter Trümmern Verstorbene gefunden werden, neigt sich dem Ende zu“, so UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths während eines Besuchs im syrischen Aleppo am Montag.

Jetzt beginne die humanitäre Phase, um Betroffene mit Unterkünften, „psychosozial“ sowie mit Lebensmitteln, Schulunterricht und „einem Sinn für die Zukunft“ zu versorgen. Zur Verbesserung der humanitären Hilfe in schwer zugänglichen Erdbebengebieten Syriens will Präsident Bashar al-Assad Diplomaten zufolge zwei weitere Grenzübergänge in die Türkei öffnen.

Demnach sollen Bab Al-Salam und Al Ra‘ee für drei Monate passierbar sein. Bisher können die Vereinten Nationen nur über einen Grenzübergang (Bab al-Hawa) Hilfe in Gebiete liefern, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Der Nordwesten Syriens wird von verschiedenen Rebellengruppen kontrolliert.

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Die Öffnung dieser Grenzübergänge - zusammen mit der Erleichterung des humanitären Zugangs, der Beschleunigung der Visagenehmigungen und der Erleichterung des Reisens zwischen den Drehkreuzen - wird es ermöglichen, dass mehr Hilfe schneller eintrifft.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßte die Entscheidung Assads: „Die Öffnung dieser Grenzübergänge - zusammen mit der Erleichterung des humanitären Zugangs, der Beschleunigung der Visagenehmigungen und der Erleichterung des Reisens zwischen den Drehkreuzen - wird es ermöglichen, dass mehr Hilfe schneller eintrifft.“

Todeszahl steigt weiter und weiter
Die Zahl der bestätigten Toten lag bis Dienstagfrüh bei mehr als 37.500, mehr als 80.000 Menschen wurden verletzt. Tausende werden weiter vermisst. Helfer bargen noch am Montag einzelne lebende Verschüttete. Überlebende, die jetzt noch gefunden werden, müssen Zugang zu Flüssigkeit gehabt haben - etwa zu Regenwasser, Schnee oder anderen Quellen. Normalerweise kann ein Mensch etwa 72 Stunden, also drei Tage, ohne Wasser auskommen, danach wird es lebensbedrohlich. Dieser Zeitraum ist bereits weit überschritten.

Am frühen Morgen des 6. Februar hatte das erste Beben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert, Stunden später folgte ein zweites Beben der Stärke 7,6. Seitdem gab es mehr als 2400 Nachbeben. In der Türkei sind zehn Provinzen betroffen - dort gilt inzwischen ein dreimonatiger Ausnahmezustand. Mehr als hunderttausend Freiwillige reisten in die Erdbebenregion, um zu helfen. Einige von ihnen kehrten mittlerweile in ihre Heimat zurück. Unzählige Gebäude und Teile der Infrastruktur wurden zerstört. Ein Bericht des türkischen Unternehmens- und Geschäftsverbands Türkonfed schätzt den Schaden nach den Beben auf etwa 84 Milliarden Dollar (rund 79 Milliarden Euro).

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