Eine Stunde längere Ausgehzeiten für die Kids bis 14 und 16 Jahre? Obwohl die acht anderen Bundesländer bei 23 statt 22 Uhr (wie bei uns) und 1 Uhr statt Mitternacht sind, wird der fürs Jugendschutzgesetz zuständige SPÖ-Landesrat Michael Lindner im Landtag keine Mehrheit bekommen. Nach der FPÖ hat sich nun auch die ÖVP festgelegt: Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer legt mit einem Statement seiner Position die Parteilinie offen.
„Ich sehe keine Notwendigkeit, dass ein unter 13-jähriges Kind nachts bis 23 Uhr alleine unterwegs ist und 14-jährige bis 1 Uhr. Die gültigen Regelungen reichen völlig aus“, deklariert sich Hattmannsdorfer namens der ÖVP.
Bestätigende Gespräche mit Eltern
Natürlich verstehe er, dass viele Jugendliche und Kinder länger fortgehen wollen. Aber: „Als Politiker und Familienvater muss ich mich in dieser Frage für das einzig Richtige entscheiden: Wir werden die geltenden Ausgehzeiten beibehalten.“ Zahlreiche Gespräche mit Eltern würden ihn in dieser Position bestätigen. Wir handeln verantwortungsvoll und geben dem Schutz der Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder den Vorrang und sorgen für Stabilität in der Familie.“
In Bayern ist‘s noch strenger
Auch eine Botschaft an die Junge ÖVP, deren Vorsitzender Moritz Otahal „Gleichheit für alle Jugendlichen“ möchte und für Ausgehzeiten wie in den Nachbarbundesländern ist, hat Hattmannsdorfer: „Für in Grenzregionen lebende Jugendliche sind nicht nur die anderen Bundesländer relevant, sondern auch das benachbarte Bayern, wo strengere Vorgaben gelten wie in Oberösterreich.“
Verkehrte Welt in Oberösterreich
Der „Kinderschutz-Landesrat“, wie sich SPÖ-Chef Michael Lindner als Regierungsmitglied nennt, möchte Kinder bis 14 und Kids bis 16 nächtens länger fortgehen lassen. Der „Jugendlandesrat“ von der ÖVP, offenbar mangelnde Coolness nicht fürchtend, ist dagegen.
Die Debatte darüber tobt schon seit mehr als fünf Jahren, und viele nachvollziehbare Argumente pro und kontra sind gefallen. Aber letztlich bleibt unbeantwortet, warum Oberösterreich restriktiver sein muss als die anderen acht Bundesländer. Haben wir die vertrauensunwürdigsten Jugendlichen?
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