Besser „Leben retten“
Gates: „Zahle lieber für Impfstoffe als Marsflug“
Microsoft-Gründer Bill Gates ist zuletzt aufgrund seines Engagements zur Eindämmung von Pandemien ins Zielfeuer der Corona-Leugner geraten. Dennoch empfindet er sein Geld am richtigen Ort eingesetzt, erklärte Gates nun in einem Interview - er wolle schließlich lieber „Leben retten“ als zum Mars zu fliegen, wagt Gates einen Seitenhieb auf andere Milliardäre. Darüber hinaus rechnet er damit, dass eine neue Technologie die Menschheit bald „ziemlich drastisch“ verändern werde.
Gegenüber der BBC zeigte sich Gates nach wie vor überrascht, dass er zum Gesicht von dubiosen Verschwörungstheorien wurde. Diese haben ihn etwa auch bezichtigt, von der Verbreitung des Virus zu profitieren, die er - so das Hirngespinst - selbst ausgelöst haben soll: „Damit habe ich nicht gerechnet“, so Gates.
„Während der Pandemie gab es Dutzende von Millionen von Nachrichten, dass ich die Pandemie absichtlich verursacht habe oder dass ich Menschen verfolge. Es stimmt, dass ich mich mit Impfstoffen beschäftige, aber ich beschäftige mich mit Impfstoffen, um Leben zu retten.“
„Böswilligkeit einfacher zu verstehen als Biologie“
Viele Leute hätten wohl schlicht nach einer möglichst einfachen Erklärung für die Entwicklungen gesucht, und „Böswilligkeit ist viel einfacher zu verstehen als Biologie“. Dennoch bezahle er viel lieber für Impfstoffe als für eine Reise zum Mars, so der Microsoft-Gründer.

Es ist auch ziemlich teuer, zum Mars zu fliegen. Stattdessen kann man für 1000 Dollar (915 Euro) Masernimpfstoffe kaufen und Leben retten.
Bill Gates
„Es ist auch ziemlich teuer, zum Mars zu fliegen. Stattdessen kann man für 1000 Dollar (915 Euro) Masernimpfstoffe kaufen und Leben retten (…). Und das ist ein Grund, nicht zum Mars zu fliegen“, erklärte er weiter. Unter den Multimilliardären Elon Musk (Tesla, SpaceX), Jeff Bezos (Amazon, Blue Origin) und Richard Branson (Virgin Galactic) hat sich zuletzt ein regelrechter Wettbewerb um die Kommerzialisierung des Weltraums entwickelt.
Menschheit wird sich „ziemlich drastisch“ verändern
Stattdessen beschäftigt sich Gates weiterhin mit irdischen Themen. So schätzt er etwa, dass die Entwicklung von künstlicher Intelligenz die Menschheit „ziemlich dramatisch“ verändern wird: „Sie wird uns helfen, medizinische und wissenschaftliche Fragen zu beantworten. Es geht nicht nur um Roboter, sondern auch darum, dass sie uns beim Lesen und Schreiben helfen. Tatsächlich gibt es hier mehr Fortschritte als bei den Robotern.“
Gates, der die meiste Zeit seines Lebens als reichster Mensch der Welt verbracht hat, hat Dutzende Milliarden Dollar für philanthropische Zwecke gespendet, die oft auf die globale Gesundheit und insbesondere auf Kinder ausgerichtet sind. Heute teilt er seine Zeit zwischen dem Klimawandel und der Ausrottung von Unterernährung und Krankheiten wie Polio und Malaria auf.
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