Dorfleben neu gedacht

Ein Rathaus, in dem auch gewohnt und gefeiert wird

Burgenland
19.01.2023 11:00

Im Burgenland gibt es 171 Gemeinden. In 158 davon hat die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) bereits gebaut oder saniert. Nun will sie in Großpetersdorf ein neues Prestigeprojekt realisieren, das die Umwelt schont, leistbar ist und die Leute wieder näher zusammenbringt.

Die gemeinnützige Oberwarter Siedlungsgenossenschaft ist im Burgenland der „Big Player“ beim Bau von erschwinglichen Wohnungs- und Reihenhausanlagen und hat sich in den vergangenen zehn Jahren ganz bewusst vom Ortsrandentwickler zum Ortskerngestalter entwickelt. Um Akzente zur Belebung ausgestorbener Ortskerne zu setzen und gleichzeitig die übermäßige Verschwendung von wertvollem Grün- und Ackerland zu vermeiden, werden laufend zentral gelegene und leerstehende Gasthäuser und Nahversorger sowie aufgelassene Kasernen, Fleischereien, Fabrikhallen und Schulen gekauft und anschließend saniert oder aus- und umgebaut.

Ressourcenschonendes Bauvorhaben
Aber auch private Objekte, die nicht mehr genutzt werden und verfallen, sind für die OSG von Interesse. So wird Raum für die Errichtung neuer Arztpraxen, Bildungseinrichtungen, Kulturzentren, Polizeistationen, Seniorenresidenzen, Schüler- und Studentenheime, Apotheken, Reisebüros und Wohnungen bereitgestellt.

Ein derartiges Prestigeobjekt soll nun am Hauptplatz der 3.600 Einwohner zählenden Marktgemeinde Großpetersdorf entstehen. Genau genommen auf dem 5.000 Quadratmeter großen Areal eines alten Streckhofes, in dem bisher eine Blumenhandlung eingemietet war. Dort, mitten im Ort, will die OSG ein neues Gemeindezentrum errichten. 

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Dieses Projekt kostet die Gemeinde in Sachen Infrastruktur nichts, denn Straße, Gehsteig, Beleuchtung und Wasseranschluss sind bereits vorhanden

OSG-Chef Alfred Kollar

Jeder darf mitreden
In dem Gebäudekomplex sollen nicht nur das neue Gemeindeamt und die Räumlichkeiten für die Verwaltung integriert werden, sondern auch ein Veranstaltungssaal für Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und diverse Feiern, so Kollar. Auch barrierefreie Seniorenwohnungen, leistbare Starterwohnungen für junge Menschen und attraktive familiengeeignete Dachterrassenwohnungen sowie das eine oder andere Geschäftslokal seien angedacht. Für das alte Gemeindeamt kann sich der OSG-Chef zum Beispiel den Umbau in Wohnungen gut vorstellen.

Erstgespräche mit Bürgermeister Harald Kahr fanden vor Kurzem bereits statt. Derzeit befindet man sich am Beginn einer einjährigen Planungs- und Vorbereitungsphase. Der Ortschef will diese nutzen, um Impulse zu sammeln: „Nicht nur die Gemeindeverantwortlichen sollen Ideen und Anregungen einbringen dürfen, sondern auch die Bevölkerung, schließlich hat dieses Gebäude einen wesentlichen Einfluss für das künftige Erscheinungsbild des Ortes“. Der Baustart soll zwischen Frühjahr und Sommer 2024 erfolgen.

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