Ärzte am Limit

Spitalsmisere: 8 Stunden Warten auf Intensivbett

Wien
13.01.2023 19:00

Wiens Ärzte sind am Limit, der Gesundheits-Notstand hat sich auch nach einer dramatischen Gefährdungsanzeige aus der Notaufnahme nicht gebessert. So musste eine Patientin mit Lungenentzündung stundenlang auf ein Intensivbett warten. Nicht der einzige Fall, der besorgt: Die Anzahl der dokumentierten Hilferufe aus städtischen Krankenhäusern hat sich verdoppelt.

Erst Ende Dezember war der „Krone“ eine explosive Gefährdungsanzeige aus der Klinik Ottakring, vormals Wilhelminenspital, zugespielt worden. Die dramatischen Hilferufe an den Wiener Gesundheitsverbund betrafen erstmals mit der Zentralen Notaufnahme das Herz eines Krankenhauses.

Passiert ist seither – nichts. Im Gegenteil: Während die Generaldirektion auf der Suche nach dem Maulwurf ist, wollen weitere drei Pflegekräfte die Abteilung verlassen. Zudem sind noch immer etwa ein Drittel aller internistischen Betten großteils wegen Personalmangel gesperrt. Wien-weit waren es am Jahresende 928 oder fast 18 Prozent der „systemisierten“ Betten!

Patientenstau nimmt zu
Auch der „Patientenstau“ hat sich nicht gebessert. Extrembeispiel: In der Vorwoche musste eine Patientin mit Lungenentzündung acht Stunden auf einen Platz in der Intensivstation eines anderen Spitals warten, weil kein Bett frei war!

75 dokumentierte Hilferufe von Ärzten
Alarmierend ist jedenfalls die Zunahme an Gefährdungsanzeigen von städtischen Krankenhäusern im vergangenen Jahr. Demnach gab es 75 dokumentierte Hilferufe von Ärzten - das ist mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zu 2021 (30).

Weniger „gesunde“ Lebensjahre
Zum Gesundheitsnotstand im Land passend, veröffentlichte der Rechnungshof am Freitag einen Bericht mit „dringendem Handlungsbedarf“. Demnach sind noch verbleibende „gesunde Lebensjahre“ im Alter von 65 sogar noch vor Corona 2019 gegenüber 2014 um durchschnittlich 1,6 Jahre gesunken.

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