Seen geben Antworten

Das waren die schlimmsten Erdbeben in Kärnten

Kärnten
13.01.2023 12:31

In den vergangenen 14.000 Jahren konnten am Grund des Wörthersees 44 Erdbeben verzeichnet werden. Dies haben Geologen anhand von Proben, welche dem Seegrund entnommen wurden, herausgefunden. Welche Schäden hinterließ jedoch eines der bisher größten Beben in Kärnten?

Eines der größten Erdbeben, welches 1348 in Kärnten verzeichnet wurde, hatte ein enormes Ausmaß. Am Villacher Hausberg, dem Dobratsch, brach dadurch ein Teil ab. Das Gailtal wurde abgeschnitten und die Gail staute sich schließlich zu einem See auf. Beben solcher Intensitäten sind heutzutage zum Glück eher selten. Erschütterungen dergleichen gab es hiervon schon vor 11.500 Jahren, zum Ende der Eiszeit.

In den vergangenen Jahren konnten von schwimmenden Plattformen aus, 130 Bohrkerne in bis zu 13 Meter langen Plexiglasrohren aus verschiedenen Kärntner Seen entnommen werden. Denn auf ihrem Grund sind Spuren von Beben in Form von Sedimenten und Erdrutschen konserviert. Im zuvor erwähnten Beben im Jahr 1348, welches eine Magnitude von 6,9-7 nach Richterskala aufwies, wird jedoch noch diskutiert: „Ob der Ausgang, sprich das Epizentrum in Österreich oder in Italien stattgefunden hat, ist noch nicht geklärt“, erklärte der Geologe und Projektteilnehmer Christoph Daxer, wobei er ergänzend darauf hinweist, dass davon ausgegangen werden sollte, Österreich als Epizentrum einzustufen.

Welche Intensität verzeichnete man am Wörthersee?
Am Wörthersee hingegen konnte laut der europäischen Makroseismischen Skala eine Intensität von 8,5 verzeichnet werden, woran abzulesen ist, dass das Erdbeben im Jahr 1348 die stärksten Erschütterungen im Kärntner Raum seit Ende der letzten Kaltzeit bewirkte. 

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„Laut unseren Daten liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Erschütterung der Intensitätsstufe 7 oder höher auf der Europäischen Makroseismischen Skala - hier zumindest mit Rissen in den Wänden zu rechnen - in den kommenden fünfzig Jahren bei 5-6 Prozent“,

äußert sich Geologe Jasper Moernaut.

Risse im Klopeiner See?
Ebenfalls werden zur Zeit Daten aufbereitet, welche Geologen aus dem Klopeiner See entnommen haben. „Dieser scheint recht sedimentenarm zu sein, da er sehr wenig Zuflüsse hat“, erklärt Daxer. Ablagerungen der letzten 12.000 Jahre weisen nur eine Dicke von zwei Metern auf, womit man mit einem Bohrkern von 13 Metern 17.000 Jahre in die Vergangenheit blicken kann. Deutlich weiter als man beispielsweise im Wörthersee oder Millstätter See erkennen kann.

Porträt von Kärntner Krone
Kärntner Krone
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