Foto ohne Kopftuch

Schauspielerin im Iran nach Kaution freigelassen

Ausland
04.01.2023 16:00

Die iranische Schauspielerin Taraneh Alidoosti ist nach mehr als zwei Wochen Haft auf Kaution freigelassen worden. Sie saß im berüchtigten Ewin-Gefängnis, nachdem sie sich mit der Frauenbewegung im Iran solidarisiert und ein Bild ohne Kopftuch auf Instagram gepostet hatte.

Daraufhin wurde ihr Account mit etwa acht Millionen Followern gesperrt. Das Foto ohne das obligatorische Kopftuch im Iran wurde inzwischen gelöscht. Wie die Zeitung „Shargh“ am Mittwoch berichtete, war Alidoosti Mitte Dezember im Zusammenhang mit den landesweiten Protesten im Iran verhaftet worden. Die Schauspielerin soll Falschinformationen verbreitet und konterrevolutionäre Kreise unterstützt haben.

Mehr als 600 Kunst- und Filmschaffende hatten ihre Freilassung in einem offenen Brief gefordert. Vertreterinnen und Vertreter des Filmfestival von Cannes schlossen sich dieser Forderung an. Dort hatte die 38-Jährige im vergangenen Jahr die Premiere ihres neuen Films „Leila's Brothers“ gefeiert. Im Iran war das Werk in den Kinos verboten.

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Schlecht oder locker sitzende Kopftücher sind nicht richtig. Aber es bedeutet nicht, dass wir sie entgegen von Religion und Revolution betrachten sollten.

Iranisches Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei

Versöhnlichere Töne zu Kopftuch
Am Mittwoch hat das iranische Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei in puncto Kopftuchzwang versöhnlichere Töne angeschlagen. „Schlecht oder locker sitzende Kopftücher sind nicht richtig. Aber es bedeutet nicht, dass wir sie entgegen von Religion und Revolution betrachten sollten. Wir alle haben Schwächen, die wir beheben müssen, und alles, was wir beheben können, wird besser“, sagte er zur Nachrichtenagentur IRNA. Die strengen islamischen Kleidungsvorschriften gelten seit der Islamischen Revolution 1979.

Inzwischen sind aber immer mehr Frauen in Metropolen öffentlich ohne Kopftuch zu sehen. Während die sogenannte Sittenpolizei, die auch Amini festgenommen hatte, fast vollständig von den Straßen verschwunden ist, soll der Kopftuchzwang durch andere Methoden wie etwa Videoüberwachung verfolgt werden. Die politische Führung des Landes steht seit Ausbruch der landesweiten Proteste Mitte September unter enormem Druck. 

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