Wiener Neujahrskonzert

Junger Mürztaler spielt vor Millionen-Publikum

Land & Leute
01.01.2023 09:00

Der Mürztaler Daniel Schinnerl ist mit 22 Jahren der jüngste Wiener Philharmoniker. Heuer spielt er bereits zum zweiten Mal beim Neujahrskonzert vor einem Millionen-Publikum.

Der erste Tag im neuen Jahr ist zugleich der aufregendste für Daniel Schinnerl. Der Trompeter aus St. Lorenzen brilliert bereits zum zweiten Mal beim Neujahrkonzert der Wiener Philharmoniker. „Das ist das Höchste, was man erreichen kann.“ Heute spielt er vor euphorischem Publikum im Goldenen Saal des Wiener Musikverein und einem Millionenpublikum in der ganzen Welt. Wie groß ist die Aufregung für den 22-jährigen Mürztaler als jüngstes Mitglied der ehrwürdigen Wiener Philharmoniker? „Ich habe gute Nerven und bin bestens vorbereitet, denn das heitere und zugleich besinnliche Programm aus dem reichen Repertoire der Strauß-Dynastie hat viele Tücken und Sprünge, die größte Konzentration abverlangen.“

„Für mich ist das der schönste Jahresbeginn“
Unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen haben die Proben für das Neujahrskonzert begonnen. Täglich hat Dirigent Franz Welser-Möst zwei Proben angesetzt, zudem wurde der Ablauf penibel fürs TV durchgespielt, ab 30. Dezember war auch Publikum dabei. Wie begehrt die Tickets für das längst ausverkaufte Neujahrskonzert sind (eine Karte kostet bis 1200 Euro), hat der junge Musiker durch zahlreiche Interventionen zu spüren bekommen. „Jeder Musiker bekommt zwei Karten, die ich meinen Eltern geschenkt habe, in den nächsten Jahren kommt der Rest der Verwandtschaft in den Genuss. Die stolzen Eltern teilen die Freude mit ihrem Sohn. “Für mich ist es der schönste Jahresbeginn, den man sich vorstellen kann und das Erfüllteste in meinem Musikleben!„ Die Begeisterung für die Musik wurde beim örtlichen Feuerwehrfest entfacht. Die Trompete hatte den damals 6-Jährigen auf Anhieb fasziniert. “Den üblichen Einstieg mit der Blockflöte habe ich übersprungen."

Von da an nahm die musikalische Karriere des Talents ihren Lauf: Nach der Musikhauptschule Mitterdorf ging es für Schinnerl ins Musikgymnasium in Graz und ans Johann-Fux-Konservatorium. Ab 2017 pendelte er dann bereits regelmäßig zum Privatunterricht nach Wien. Parallel zur Matura fand aber auch das Probespiel für die Aufnahme in die Akademie der Wiener Philharmoniker statt. “Da wurde ich nur Zweiter. Während meiner Zeit im Gymnasium habe ich schon Unterricht bei Kurt Körner am Konservatorium bekommen, der mich motivierte, konsequent zu üben und mein Leben vollkommen auf die Musik auszurichten", blickt der junge Musiker auf seine professionelle Ausbildung zurück, die ihn auch zu einem Gastspiel nach Südamerika führte. Diese Erfahrung, längere Zeit fern der Heimat zu sein, kommt dem jungen Philharmoniker nun sehr zugute, auf den im neuen Jahr 2023 ausgedehnte Tourneen in Amerika, Europa und Asien warten.

Ab einem gewissen Punkt reicht Talent allein nicht aus
Zeit für Freundin oder Hobbys bleibt nicht: „Dafür kann ich mein Hobby zum Beruf machen, von dem ich sehr gut leben kann und viel von der Welt sehen darf.“ Vor drei Monaten hat der Opern-Fan sein Probejahr bei den Wiener Philharmonikern beendet. „Dieses Wunder ist mit viel Arbeit und Aufwand verbunden. Ab einem gewissen Punkt hilft Talent allein nicht mehr, dann steckt beinharte Arbeit und auch ein Quäntchen Glück dahinter“, gesteht der junge Musiker, der beim Vorspielen vor der Philharmoniker-Kommission als Erster hervorging.

„Mein Glück war im letzten Jahr, dass ein Kollege in Pension ging und ich bestens vorbereitet war und einen sehr guten Tag hatte. Auch wenn es bei den Philharmonikern völlig egal ist, ob man nun der Jüngste ist, bin ich schon mächtig stolz darauf, dass ich mein Ziel so früh erreicht habe“, schwärmt Schinnerl, der schon als Kind beim Besuch der Oma am Neujahrstag beim Anschauen des Neujahrskonzert im Fernsehen selbstbewusst festhielt: „Da werde ich einmal mitspielen!“

Der Traum ist wahr geworden. „Es ist die Erfüllung für mich, in diesem fantastischen Orchester mitzuwirken, wo jeder den hundertprozentigen Willen hat, ein großartiges Neujahrskonzert zu spielen“.

Nach dem Konzert wartet Omas Schweinsbraten
Nach dem Auftritt geht es gemeinsam mit den Eltern schnurstracks zur Oma nach St. Lorenzen, wo auf den Philharmoniker der Schweinsbraten wartet. Und wenn es die Zeit erlaubt, wird sich auch das eine oder andere Gastspiel beim Musikverein St. Lorenzen ausgehen. „Das ist eine Herzensangelegenheit von mir. Ich hoffe, meine Musikkollegen verzeihen mir, dass ich bei den Proben nicht dabei sein kann.“ Das werden sie bestimmt!

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