Nenad Bjelica, Ex-Austria- und WAC-Trainer, coachte neun kroatische Stars, war schon auf der Hochzeit von Elfmeter-Held Livakovic - und verlangt einen Zehnjahresvertrag! Vor dem WM-Halbfinale gegen Argentinien sagt er: „Wir sind ein Volk mit diesem riesigen Willen, über Grenzen zu gehen!“
„Für unser Land ist das alles unglaublich“, strahlt Nenad Bjelica. Als Experte im kroatischen TV erlebt der Ex-Trainer von WAC und Austria Wien den Viertelfinalsieg, das vorläufige Highlight des Höhenflugs seiner Landsmänner, mit. Und jetzt traut „Neno“ ihnen alles zu. „Auch den Titel. Wir waren 1998 WM-Dritter, 2018 Zweiter. Es wäre an der Zeit - alles ist offen“, hofft der 51-Jährige.
Der in Klagenfurt lebende Kroate kennt die Truppe von Teamchef Zlatko Dalic in- und auswendig: Gvardiol, Majer, Olmo, Orsic, Sutalo, Majer, Ivusic sowie Elferheld Dominik Livakovic und Bruno Petkovic hatte er bei Dinamo Zagreb bzw. Osijek trainiert. „Livakovic war bei Dinamo schon immer ein starker Rückhalt, hatte Pech, dass es mit dem Ausland nie klappte - jetzt wird er es zu einem Europa-Topklub schaffen. Er hat mich auch zu seiner Hochzeit eingeladen, ein toller Typ“, so Bjelica. Über Petkovic, der Brasilien das 1:1 eingeschenkt hat, sagt der Trainer: „Von ihm kannst du alles haben - viele Fehler, aber auch grandiose, unerwartete Sachen!“
„Der Größte aller Zeiten“
Gänsehaut stellt’s „Neno“ aber bei Luka Modric auf. „Er ist der größte kroatische Spieler aller Zeiten - noch größer als Davor Suker. Luka ist ein Vorbild für alle in Kroatien. Er liebt es, für sein Land zu spielen. Und mit 37 Jahren ist er brutal fit, achtet mit einem Privat-Trainer auf die richtige Ernährung.“
Wer also das Halbfinal-Duell zwischen den Stars Modric und Messi für sich entscheidet? „Es wird eng. Aber wir sind ein Volk mit riesigem Willen, das immer über die Grenzen gehen kann“, hofft Bjelica. Er selbst wäre nach der Trennung mit Osijek zu haben: „Ich warte auf was Interessantes“, sagt Bjelica, der gar von Südkorea kontaktiert wurde. „Aber ein Klub wäre mir aktuell lieber als ein Nationalteam.“ Und wenn Kroatien, das ihn vor Jahren schon auf dem Zettel hatte, ruft? „Tun sie nicht. Sie sollten eher Dalic einen Zehnjahresvertrag geben!“
Emotionen sind Trumpf
Immerhin führte der Coach das Land mit 3,9 Millionen Einwohnern in das dritte WM-Halbfinale binnen 24 Jahren. „Wir sind stolz bis zum Himmel. Die ganze Welt schaut auf Kroatien, bewundert unseren Charakter, unsere Qualität“, sagt Dalic. Dessen Truppe auch von der Emotion lebt: „Wir sind Kinder der Kriegsgeneration, haben von unseren Eltern mitbekommen, für das Land durchs Feuer zu gehen, was eine besondere Energie bei jedem hervorruft, der das Trikot überstreift“, erklärt Stürmer Kramaric.
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