Wirbel um Großungarn

„Neuer Schal“ für Orban von slowakischem „Freund“

Ausland
25.11.2022 08:48

Mit seinem Fan-Schal sorgte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban bei einem Fußball-Länderspiel gegen Griechenland für Wirbel. Ihm wurde vorgeworfen, historische Tatsachen zu ignorieren und Geschichtsrevisionismus zu betreiben. Denn auf dem Schal prangte Großungarn - also das frühere Königreich Ungarn, das bis zum Jahr 1920 unter anderem Gebiete des heutigen Österreich, der Slowakei, Rumäniens, Kroatiens, Sloweniens, Serbiens und der Ukraine umfasste. Ziemlich cool reagierte der slowakische Regierungschef auf diese Provokation. Er schenkte Orban einfach einen Slowakei-Schal.

„Mir ist aufgefallen, dass Viktor Orban einen alten Schal hat, also habe ich ihm heute einen neuen geschenkt“, schrieb Eduard Heger auf Facebook. Auch Orban postete am Donnerstag auf Facebook ein gemeinsames Foto mit Heger, auf dem beide einen Slowakei-Schal tragen. „Ungarn und Slowaken sind zwei gute Freunde“, schrieb er in Anspielung auf einen Spruch über die Völkerfreundschaft zwischen Ungarn und Polen. Die heutige Slowakei war unter dem Namen Oberungarn (Felvidek) Teil des Staatsgebietes des alten Königreichs Ungarn gewesen.

Zerfall der Donaumonarchie noch immer großes Thema
Viele Ungarn haben sich noch immer nicht mit dem Zerfall der Donaumonarchie, in deren Zuge zwei Drittel des ungarischen Staatsgebietes verloren gingen, abgefunden. Durch die Abtrennung dieser Gebiete im Vertrag von Trianon 1920 wurden zahlreiche Ungarn zu Minderheitenangehörigen in den neuen Nachbarstaaten.

Die vier Regierungschefs der Visegrad-Gruppe (V4) - Ungarn, Slowakei, Polen und Tschechien - trafen sich am Donnerstag in der ostslowakischen Regionalhauptstadt Kosice. Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen waren das Hauptthema. Mit Ausnahme Tschechiens, das derzeit den EU-Vorsitz führt, grenzen die Länder der V4-Gruppe an die von Russland angegriffene Ukraine. Im Unterschied zu Ungarn gehören die drei slawischen V4-Länder zu den entschlossensten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine.

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