„Krisen überwinden“

Hörsäle an Unis von Klimaaktivisten besetzt

Wien
16.11.2022 18:15

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben - wie bereits vor Längerem angekündigt - am Mittwoch unter dem Titel „Erde brennt“ einen Hörsaal der Uni Wien besetzt - konkret den Hörsaal C1 im Alten AKH. Später wurde auch an der Innsbrucker Uni ein Hörsaal okkupiert. Bereits vor einem Monat wurde für November die Besetzung von Unis und Schulen „auf der ganzen Welt“ angekündigt.

„Wir fordern einen radikalen Systemwandel, um soziale Krisen, die Krise im Bildungsbereich und die Klimakrise zu überwinden“, teilten die Aktivisten auf Twitter mit. Für 18.30 Uhr ist eine Diskussion mit Wissenschaftlern angekündigt.

Ziel der Besetzungen sei, „das fossile Wirtschaftssystem zu beenden“, so die Aktivisten. Man werde den normalen Alltag in Schulen und Universitäten stören, „weil wir nicht länger so tun können, als sei die Normalität in Ordnung“. Es sei ihre Pflicht, als junge Menschen zu kämpfen.

„Weiter-wie-bisher ist einfach nicht mehr möglich“
Mit der Hörsaalbesetzung fordern sie konkret mehr Geld für Hochschulen, das Aus für fossile Energieträger und eine Steuer auf Vermögen und Übergewinne. „Ein Weiter-wie-bisher ist einfach nicht mehr möglich, weder an der Universität, noch im Sozialbereich, noch in der Klimapolitik“, wird Amina Guggenbichler von „Erde brennt Wien“ in einer Stellungnahme zitiert.

Besetzungsdauer unklar: „Wir bleiben mal“
Man wollte so lange bleiben, bis man mit dem Rektor gesprochen habe und dieser die Forderungen ernstnehme, so Amina Guggenbichler von „Erde brennt Wien“ zur APA. „Wir bleiben mal“, so Guggenbichler. Man habe viel Energie und Sachen zum Lernen mitgebracht.

Die Uni teilte auf APA-Anfrage mit, dass man mit den Aktivisten und dem Sicherheitspersonal im Austausch stehe. „Die Rolle, gesellschaftlich relevante Themen zu behandeln und darauf aufmerksam zu machen, werden Studierende immer wieder einnehmen. Die Universität ist grundsätzlich ein Ort für gesellschaftlichen Diskurs und Austausch, die Fragen zur Klimakrise und der Erderwärmung zählen hier sicherlich dazu.“ Diese geteilten Anliegen sollten aber mit einem funktionierenden Universitätsbetrieb vereinbar sein. Vorerst sind sie das nicht: Am Mittwoch entfallen die Lehrveranstaltungen im C1.

Unterstützung von ÖH, FPÖ fordert Räumung
Unterstützung für die Besetzung kam von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH): „Wir Studierende haben erkannt, dass die Gesellschaft radikal umlenken muss, wenn wir noch eine Zukunft haben wollen“, hieß es in einer Aussendung. Die FPÖ forderte dagegen von Rektor Sebastian Schütze die umgehende Räumung des Hörsaals.

Besetzung auch an Innsbrucker Uni
Auch an der Innsbrucker Universität fanden sich gegen 17 Uhr rund 40 Personen in einem Hörsaal ein, um ihren Unmut zu zeigen. „Wir sind gekommen, um uns die Uni als unseren Raum zurückzuholen. Hier, wo wir eigentlich auf unsere Zukunft vorbereitet werden sollen, werden die Krisen unsrer Zeit tagtäglich ignoriert. Wir wollen das nun ändern“, sagte Luca Moser von der Initiative „Erde brennt Innsbruck“ laut Medienberichten. Man wolle diesbezüglich auch in Kontakt mit der Universität treten. 

Im Oktober hatten die Aktivisten bereits ein Banner mit dem Spruch „Erde brennt - Uni besetzen“ am Hauptgebäude der Uni Wien aufgehängt. Ähnliche Aktionen gab es etwa an der Fachhochschule Campus Wien.

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