Wie im Jahr 2015

Asylzelte kommen wieder nach Oberösterreich

Oberösterreich
14.10.2022 15:45

In vier Bundesländern startet in den kommenden Tagen der Aufbau von Asylzelten - darunter auch in Oberösterreich. In der betroffenen Gemeinde fühlt man sich vor den Kopf gestoßen und befürchtet ähnliche Szenen wie schon im Jahr 2015. Brisantes Detail: In das oberösterreichische Zeltlager sollen nur alleinreisende Männer aufgenommen werden.

„Helfen Sie uns! Wir wollen es nicht so haben wie im Jahr 2015“ – in St. Georgen im Attergau herrscht seit Freitagmittag Krisenstimmung, nachdem das Innenministerium beim Bürgermeister angerufen hat. Botschaft: Am Gelände der Bundesbetreuungseinrichtung werden erneut Zelte aufgestellt. „Es wird einfach drübergefahren“, ist Ortschef Ferdinand Aigner über die Vorgangsweise aus Wien entsetzt.

Zehn Zelte und zwar nur für alleinreisende Männer
Wenige Stunden zuvor hatte Innenminister Gerhard Karner am Rande einer Konferenz der Flüchtlingsreferenten der Bundesländer gemahnt, dass Quartiere für Asylwerber knapp werden, weil von der Bundesagentur derzeit 8000 Personen betreut werden, von denen eigentlich schon 5000 von den Bundesländern übernommen werden hätten sollen. „Möglicherweise müssen wir Zelten aufstellen“, hieß es noch von Karner. Im Hintergrund liefen aber bereits die Vorbereitungen. Dann wurden die betroffenen Ortschaften vor vollendete Tatsachen gestellt. „Ich erhielt die Info: Ja, nach Thalham kommen zehn Zelte. Und zwar nur für allein reisende Männer.“

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Mir wurde nur gesagt, dass wieder Zelte kommen. Nicht wie viele und nicht wann genau, aber vielleicht schon am Samstag. Wir werden uns in der Gemeinde das sicher nicht so gefallen lassen.

Ferdinand Aigner, Bürgermeister in St. Georgen/A.

Erinnerungen an das Jahr 2015 werden wach
In St. Georgen im Attergau rief der Bürgermeister am Nachmittag alle politischen Parteien zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Auch im Jahr 2015 waren während der Flüchtlingswelle Zelte am Gelände des Lagers aufgestellt worden und statt der Maximalzahl von 200 Bewohnern - die Gemeinde hält eigentlich nur 120 Bewohner für tragbar - waren plötzlich 300 da. Die Gemeinde machte für eine Entlastung mobil, es gab Kundgebungen und eine Sperre der Westautobahn war angedroht worden. Daraufhin wurden die Zelte - auch in Linz standen welche am Polizeisportplatz - rasch wieder abgebaut.

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