Teure Schulden: Wenn sich Staaten neu verschulden, begeben sie Anleihen. Je höher diese verzinst sind, umso teurer wird es für den Schuldner. Österreich hatte dank guter Bonität jahrelang sehr niedrige Zinsen. Das wurde genützt, indem man möglichst lange Laufzeiten wählte. Denn wenn Anleihen ablaufen, muss man neue begeben. Die Zinsen steigen seit heuer. Da macht dem Finanzminister Sorgen, dass der sogenannte „Spread“ zu Deutschland größer wird: Während diese aktuell nur knapp über 1% zahlen, kostet das Österreich 1,68% (bei zehn Jahren Laufzeit).
Der „Gas-Malus“: Vor einem Jahr lag die Differenz zu unseren Nachbarn nur bei 0,3%, seither hat sie sich verdoppelt. Das bedeutet, dass internationale Investoren weniger Vertrauen in unser Land haben. Die Ratingagentur Fitch hat vor Kurzem den Ausblick für Österreich von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. Noch werden wir mit „AA+“ geratet (besser ist nur AAA). Wir sind also immer noch ein sehr guter Schuldner. Doch vor allem die nach wie vor hohe Abhängigkeit von russischem Gas verschlechtert unsere Position auf den Finanzmärkten.
Budget-Belastung: Große Sorgen müssen wir uns deshalb noch nicht machen. Die unmittelbare Folge ist aber, dass sich 2023 die Zinszahlungen für unsere Staatsschulden, wie berichtet, auf 8,7 Mrd. € verdoppeln. Sie werden in den Folgejahren hoch bleiben und den Spielraum beim Budget einschränken.
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