Man fand keine Vene

Hinrichtung ging schief: Mörder klagt US-Staat

Ausland
12.10.2022 10:22

Mehr als 20 Jahre lang wartete Alan Eugene Miller im Todestrakt auf seine Hinrichtung. Als der Dreifach-Mörder im September wegen seiner Verbrechen mittels Giftspritze exekutiert werden sollte, fand das US-Justizpersonal jedoch keinen Zugang zu einer Vene. Nach zweieinhalb Stunden wurde die Hinrichtung abgebrochen. Nun verklagt der 57-Jährige den US-Bundesstaat Alabama wegen „geistiger und körperlicher Qualen“.

Im August 1999 tötete Miller drei Menschen - der damalige Lastwagenfahrer schoss erst auf zwei Arbeitskollegen, bevor er zu seinem ehemaligen Arbeitgeber fuhr und dort einem weiteren Menschen das Leben nahm. Ein Gericht verurteilte ihn dafür zur Todesstrafe.

Auch an rechtem Fuß wurde nach passender Vene gesucht
Doch als er am 22. September die Giftspritze erhalten sollte, wurde keine geeignete Vene gefunden. 18-mal wurde auf den Häftling eingestochen - ohne Erfolg. Sogar auf seinem rechten Fuß wurde nach einer Vene gesucht. Für die Anwälte des Todeskandidaten ein Martyrium. Sein ganzer Körper habe „in den Fesseln gezittert“, als ob er einen Stromschlag verpasst bekommen hätte. Der Mörder habe dadurch „geistige und körperliche Qualen“ erlebt.

„Übelkeit, Orientierungslosigkeit, Verwirrung und Angst, ob er gleich getötet werden würde … aus einigen Wunden trat Blut aus", so beschreiben die Anwälte das Szenario. Nach mehr als zwei Stunden wurde die Exekution schließlich abgebrochen. Ein Verantwortlicher erklärte, „dass die Venen des verurteilten Insassen gemäß unserem Protokoll vor Ablauf des Todesurteils nicht zugänglich waren“.

Häftling wollte per Stickstoffhypoxie sterben
Während die Justiz nun nach einem neuen Termin für die Hinrichtung sucht, klagt Miller den Bundesstaat Alabama wegen seiner erlittenen Qualen. Der Häftling hatte schon zuvor für Aufsehen gesorgt: Denn der ehemalige Lastwagenfahrer wollte eigentlich per Stickstoffhypoxie sterben. Dabei wird dem Gehirn Sauerstoff entzogen, indem man eine hohe Dosis an Stickstoff zuführt. Dadurch wird man schnell bewusstlos und stirbt danach binnen kurzer Zeit. Doch ein Richter bestand auf den Einsatz der Giftspritze.

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