Das Team Welt hat bei der 5. Auflage des Laver Cup zum 1. Mal den Sieg geholt! Die europäische Auswahl hatte nach den ersten zwei Turnier-Tagen in London noch mit 8:4 geführt, zog allerdings nach vier Triumphen aufgrund von drei Niederlagen am Sonntag noch den Kürzeren. Den entscheidenden Punkt holte der US-Amerikaner Frances Tiafoe, der in einem Krimi gegen Stefanos Tsitsipas nach der Abwehr von vier Matchbällen mit 1:6, 7:6(11), 10:8 siegte.
Überraschender war zuvor der 6:3-7:6(3)-Sieg des Kanadiers Felix Auger-Aliassime gegen den Serben Novak Djokovic. Auger-Aliassime hatte zuvor auch schon im Doppel in der 1. Partie des Tages mit Jack Sock gegen das italienisch-britische Duo Matteo Berrettini/Andy Murray mit 2:6, 6:3, 10:8 die Oberhand behalten. Die Weltauswahl machte den Rückstand vom Samstag noch deutlich wett, da es am letzten Turnier-Tag für jeden Sieg drei Punkte zu holen gab. Am 1. Tag war es einer gewesen, am zweiten waren es zwei.
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, wir haben es alle gemeinsam geschafft“, sagte Tiafoe. Was dieses Jahr alles passiert sei, sei ein Wahnsinn. Der 24-Jährige ist mittlerweile die Nummer 19 der Welt und scheiterte bei den US Open zuletzt erst im Halbfinale.
Wieder einmal bewies er in der entscheidenden Phase eines Satzes Nervenstärke: Vor allem das Tiebreak des 2. Satzes, das mehr als 22 Minuten dauerte und auf hochklassigem Niveau war, war an Spannung nicht zu überbieten. Auch im Champions-Tiebreak packte Tiafoe, der dieses Jahr noch kein Tiebreak verloren hat, dann seine besten Schläge aus. „In einem ausverkauften Stadion zu spielen, das liebe ich einfach.“
In großer Feierstimmung war John McEnroe, der als Teamkapitän endlich den 1. Welt-Triumph fixierte. „Großartig wäre noch eine Untertreibung, wir haben ein paar Mal verloren, ein paar Mal war es knapp“, sagte der US-Amerikaner, der auf dem Court auch ein kurzes Tänzchen hinlegte. Die Europäer gaben sich als faire Verlierer. „Es war diesmal nicht genug, nächstes Jahr wollen wir den Cup zurückholen“, kündigte Europas Kapitän Björn Borg an.
Somit gab es für Roger Federer am Ende kein Happy End. Der Schweizer hatte am Freitag im Doppel an der Seite von Rafael Nadal nach 24 Profijahren seine letzte Partie bestritten und hängt nun den Schläger an den Nagel. Das ganze Event stand im Zeichen des Abschieds des 20-fachen Grand-Slam-Champions. „Natürlich bin ich enttäuscht. Ich mag es nicht, zu verlieren - das macht keinen Spaß“, sagte Federer. Trotzdem habe er die letzten Tage sehr genossen. Tiafoe wollte sich deshalb bei Federer nicht entschuldigen. „Absolut nicht. Er hat viel Grund, sich zu entschuldigen, nachdem er in den letzten 24 Jahren jeden auf der Tour geschlagen hat“, sagte der US-Amerikaner lächelnd.
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