Die Schafe der Pfarrwerfener Bauern sind wieder im Tal. Rund 600 Tiere wurden am Freitag in aller Früh vom Tennengebirge zum Unterholz-Bauern getrieben. Eine schweißtreibende Angelegenheit.
Auf einmal schauen alle gebannt zum Waldrand. Von dort kommen Rufe, Gebimmel und Geblöke. Sie sind da! Die 600 Schafe der Pfarrwerfener Bauern sind wieder im Tal. Am Unterholz-Hof wird seit gut 40 Jahren jeden September die „Schafscheid“ begangen. Bauern, Familien und Schaulustige kommen zusammen. Es ist ein Festtag am Hof hoch über dem Salzachtal.
Genossenschaft beschäftigt drei Hirten
Der Abtrieb beginnt früh – Treffpunkt: 5.30 Uhr bei der Schaf-Hütte. „Letzte Nacht wurden noch vier Lämmer geboren – zweimal Zwillinge“, sagt Balthasar Grünwald. Er ist Obmann der Schafweidegenossenschaft und am Tag des Abtriebs selbstverständlich dabei.
38 Treiber, darunter viele der 25 Schafbauern, sind schon schon am Vortag im strömenden Regen aufs Tennengebirge gestiegen. Unter ihnen auch die drei Hirten der Genossenschaft. Sie schauen von Juni bis September auf 2300 Metern Seehöhe mehrmals die Woche nach den Schafen.
Lämmer im Rucksack und in der Tasche
Nach 1200 Höhenmetern Abstieg in den Hufen haben Tier und Mensch um 13 Uhr den Unterholz-Hof erreicht. Die Neugeborenen stecken in Tasche oder Rucksack. Die Schafe stärken sich mit Wasser und Salz, die Treiber bei Bier und Kotelett. Erst danach folgt das Aufteilen der Schafe auf ihre Besitzer. Grünwald kontrolliert jedes der Tiere noch einmal persönlich. Ohrmarke oder Farbmarkierung haben die meisten. Nur bei den Neuankömmlingen fehlen sie noch. „Um die 20 Lämmer sind heuer dazugekommen“, sagt Grünwald. Ganz genau wird er es erst nach dem letzten Schaf und dem letzten Haken auf seiner langen Liste wissen.
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