Körperzufriedenheit

„Die Selbstannahme ist ein lebenslanger Prozess“

Oberösterreich
09.08.2022 17:00

„Wie soll ich mit einem Körper glücklich sein, den ich in Problemzonen einteile?“ Psychologin und Sexualberaterin Doris Kaiser verrät, warum wir nicht nur im Sommer auf Dellen und Röllchen pfeifen sollten.

Wir müssen nicht jedes Pickelchen und Röllchen an uns wirklich lieben. Es reicht durchaus, wenn sie uns einfach nur „wurscht“ sind! Wichtig ist, sich eines bewusst zu machen: Unser Körper ist großartig, weil er Großartiges leistet – nicht, weil er schlank und an den richtigen Stellen gepolstert ist. Diesem Motto folgt die „Body Neutrality“-Bewegung in den sozialen Medien, deren Ziel es ist, unser Selbstwertgefühl weniger ans Aussehen als an unsere Werte, Fähigkeiten und Beziehungen zu koppeln.

Sich im eigenen Körper spüren
Und auch Psychologin Doris Kaiser sagt: „Alles dreht sich darum, wie wir noch schlanker, noch schöner und besser werden können. Aber die Fähigkeit, sich in seinem eigenen Körper zu spüren, kommt dabei abhanden. Aber genau das ist es doch: Wer sich innen wohlfühlt, strahlt nach außen!“

Stolz sein
Dass Körper und Mind-Set einander bedingen, weiß auch Nora Dirisamer: „Veränderungen der Körperhaltung beeinflussen die innere Haltung und umgekehrt!“, so die Theaterpädagogin, Mentorin und Körpersprache-Expertin. „Frag dich, worauf du stolz bist, und zeige es! Stehe mit beiden Beinen fest am Boden, strahle wie die Sonne, schau dich mit offenen Augen um und sei neugierig!“

Soforthilfe-Tipps
Trotzdem lässt sich die innere Kritikerin gerade im Sommer schwer abstellen. „Selbstannahme ist ein lebenslanger Prozess. Wer sich im Freibad einmal umschaut, wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen, dass 99 Prozent der Frauen nicht viel anders ausschauen, als man selbst“, bemerkt Kaiser, die dennoch Soforthilfe-Tipps hat.

Positive Seiten betonen, „Problemzonen“ streichen
Keine Vergleiche mit anderen ziehen! Wir sind einzigartig, es gibt uns nur einmal.

Problemzone: „Das entsetzliche Wort streichen wir gleich aus dem Wortschatz. Wie soll ich mich in einem Körper wohlfühlen, den ich in Problemzonen einteile?“

Pfeif auf Makel: Stattdessen jene Körperstellen betonen, die uns gefallen.

Komplimente annehmen! „Meist werden sie relativiert. ,Liebe Bluse!‘ - ,Die war im Abverkauf.‘ ,Schöne Frisur!‘ - ,Geh, ich muss zum Friseur!‘ Wir dürfen uns auch einfach freuen!“ 

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