Kasperl der Woche

„Minister unbeholfen“ und das Kindergarten-Fiasko

Johannes Rauch

(Bild: APA/Roland Schlager)

Außer HC Strache hat es noch kaum jemand geschafft, gleich zweimal Kasperl der Woche zu werden. Johannes Rauch schon.

Der Gesundheitsminister lieferte aber auch eine Steilvorlage der Sonderklasse. Mit robuster Stimme erklärte der Grüne in der „ZiB 2“ das Quarantäne-Aus, ohne sich bei seinen eigenen Vorschriften auszukennen. Infizierte Kinder sollen den Kindergarten besuchen, meinte der Politiker.

Völlig lebensfremd glaubte Rauch offensichtlich, dass Dreijährige acht Stunden lang mit Maske in der Spielecke herumtoben werden. Der Verordnungstext besagte zudem genau das Gegenteil. Einen Tag später entschuldigte sich der Minister für seinen Fehler. Da war der Schaden schon angerichtet.

Selbst seine eigene Ehefrau kritisierte den 63-Jährigen. Dass Corona-Erkrankte ab August überall herumspazieren oder in Nachtclubs abtanzen können, ging der Vorarlberger SPÖ-Vorsitzenden sichtlich zu weit (ja, der grüne Minister ist mit einer Roten verheiratet).

Strafverfahren und Fußfesselvollzug
Der Jurist und ehemalige Spitzenbeamte im Kanzleramt, Manfred Matzka, droht Rauch sogar ein Strafverfahren wegen „Gemeingefährdung“ an. Im Falle einer Verurteilung könnte dem Bundesminister im äußersten Fall die Fußfessel umgelegt werden, glaubt Matzka in einem Schreiben.

Bereits in der Vorwoche machte Johannes Rauch als Social-Media-Mimose von sich reden. Auf Twitter schmiss er die Nerven weg. Das brachte ihm Kasperl Nr. 1 ein. Jetzt die 2. „Trophäe“ in Folge. Glückwunsch ist keiner angebracht.