Aktuelle Daten

Steirer sparen: Strom-Verbrauch sinkt deutlich

Steiermark
20.07.2022 07:00

Der Strom-Verbrauch ist in den vergangenen Monaten deutlich gesunken, bei Gas ist der Rückgang noch klarer. Viele Mieter schauen sich auch ihre Betriebskosten-Abrechnung nun genau an.

Anregungen zum Energiesparen? Kommen von der österreichischen Bundesregierung, im Gegensatz zu den deutschen Kollegen, nur sehr zaghaft. Im Herbst soll es dann eine große Kampagne geben, so die Ankündigung. Für viele Experten ist das zu spät.

Vor allem Privathaushalte sparen
Doch die Steirer ziehen aus der Nachrichtenlage und den starken Preissteigerungen bereits ihr Schlüsse und sparen Strom, wie aktuelle Daten der Energie Steiermark zeigen. Im Mai und Juni ist der Verbrauch in den Energienetzen im Vergleich zum Vorjahr um etwa vier Prozent gesunken. Bei Kleinkunden, dazu zählen auch normale Privathaushalte, liegt der Stromverbrauch sogar sieben Prozent unter dem Vorjahr.

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Wir gehen davon aus, dass der Verbrauch weiter sinkt. Auch weil viele Steirer ihre zweite Heizquelle, zum Beispiel den Kachelofen, aktivieren.

Urs Harnik-Lauris (Energie Steiermark)

Noch drastischer ist die Entwicklung bei Gas. Der gesamte Gasverbrauch ging in den vergangenen beiden Monaten um sechs Prozent zurück, bei den Kleinkunden sogar um 24 Prozent! „Bei Erdgas haben wir auch als Effekte, dass bereits einige hundert Kunden ihre Anlagen stillgelegt haben und de facto keine Neuanschlüsse dazu kommen“, erklärt Urs Harnik-Lauris, der Konzernsprecher bei der Energie Steiermark.

Eine Hochspannungsleitung in der Nähe des Kraftwerks Mellach (Bild: APA/AFP/JOE KLAMAR)
Eine Hochspannungsleitung in der Nähe des Kraftwerks Mellach

Hohe Nachzahlungen für Mieter
Wo Steirer derzeit auch einzusparen versuchen: bei den Betriebskosten. Denn auf die Abrechnungen vom Vorjahr, die bei den Haushalten Ende Juni eintrudelten, folgen heuer besonders hohe Nachzahlungen. „Zum Teil bis zu 600 Euro. Die höchste machte über 1000 Euro aus“, sagt Christian Lechner von der steirischen Mietervereinigung. Mitunter ein Grund, wieso auch mehr Personen als sonst genauer hinschauen: „Wir haben schätzungsweise doppelt so viele Anfragen wie noch im Vorjahr. Die Leute sind verunsichert.“

Versteckte Kosten aufspüren
Dabei sind in der Abrechnung von 2021 weder Teuerungen noch die steigende Inflation eingerechnet. Wieso dennoch so viel nachgezahlt werden muss? Lechner: „Vielfach wurden die Preise von den Vermietern zu niedrig angesetzt.“ Momentan seien etwa zwei Euro pro Quadratmeter realistisch. Nicht auszuschließen ist, dass Wohnungen dadurch bewusst attraktiver auf Neumieter wirken sollen. „Manchmal versuchen Vermieter auch mehr abzurechnen, etwa unter ,Sonstiges‘.“ Um solche Tricks aufzuspüren, muss die Abrechnung aber genau studiert werden, „gerne auch mit uns“, so der Experte.

Leider können Mieter trotzdem oft kaum sparen: „In Mehrparteienhäusern wird der Wasserverbrauch meist nach Nutzfläche auf alle aufgeteilt. Wenn Nachbarn viel verbrauchen, zahlt man mit.“ Sein Ausblick für 2022: „Es wird eine Steigerung geben.“

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