8,7 Prozent Inflation: Die Schnellschätzung der Statistik Austria weist für Juni eine Inflation von 8,7 Prozent in Österreich aus. Die Wirtschaftsforscher haben am Donnerstag schon angekündigt, dass die Spitze erst in ein paar Monaten erreicht wird, im Jahresschnitt 2022 erwarten sie 7,8 Prozent. Das ist der höchste Wert sei 47 Jahren. „Es gibt ganze Generationen, die so etwas gar nicht kennen“, so Wifo-Chef Gabriel Felbermayr. Die Entwicklung wurde auch von den Experten unterschätzt. Vor Kurzem rechnete man noch mit einem Rückgang der Inflation ab der Jahresmitte.
Große Unterschiede: Interessanterweise gibt es sogar innerhalb der Eurozone große Differenzen bei den Teuerungsraten. Während in Frankreich zuletzt nur 5,8 Prozent Inflation gemessen wurden, waren es in Spanien zehn Prozent und in den baltischen Staaten sogar bis zu 20 Prozent. Hauptverantwortlich sind noch immer die Energiepreise. Zusätzlich hat der zum Dollar schwache Euro Importe z.B. von Öl seit dem Vorjahr um elf Prozent verteuert.
Alles wird teurer: Doch schön langsam frisst sich die Teuerung in alle Bereiche hinein, vor allem Produktionen sind energieabhängig. So erklären sich die Unterschiede zwischen den Ländern. Die geplanten Zinserhöhungen der EZB beeinflussen die „importierte Inflation“ (Öl und Gaspreise) nicht. Sie dämpfen nur die Inlandsnachfrage, daher wird die Inflation nur leicht zurückgehen. Viele Kritiker meinen dennoch, die EZB hätte schon früher beim Leitzins reagieren müssen.
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