Innovationswerkstatt

Hier wird fleißig getüftelt und experimentiert

Kärnten
25.06.2022 19:00

Vom High-Speed Go-Kart mit Einkaufswagerl-Chassis bis hin zur Kunststoff-Recycling-Maschine: Im Makerspace in Klagenfurt wird an allem herumprobiert. Auch Erfolgsunternehmen wurden geboren.

Kärnten braucht einen Platz für kreative Menschen, die etwas umsetzen wollen. Mit diesem Wunsch trat eine Gruppe von Innovationstreibern vor die Wirtschaftskammer. Die sprang auf und erreichte bei der Forschungsförderungsgesellschaft eine Unterstützung von einer Million Euro für fünf Jahre.

Innovationswerkstatt MakerSpace Carinthia
Seither sprühen die Funken in der ehemaligen Postgarage in Klagenfurt, wo seit 2018 der Makerspace Carinthia auf 1500 Quadratmetern seine Heimat hat. Hier stehen 50 Maschinen zur Bearbeitung diverser Stoffe bis hin zu Hochleitungsgeräten wie industrielle Drucker oder Wasserstrahl-Schneideanlagen zur Verfügung. Das größte Potenzial sind die Menschen, denn es wird quer durch alle Bereiche ausgetauscht und vernetzt. „Es ist eine offene Innovationswerkstatt, jeder kann zu uns kommen, Maschinen nutzen und Ideen in Form von Prototypen umsetzen“, erklärt Geschäftsführer Thomas Moser.

Und das passiert auf allen Ebenen. Da basteln HTL-Schüler für ihre Diplomarbeit an einem Kart, das mit 160 km/h Spitze mit einer Einkaufswagen-Verkleidung über den Kurs gejagt werden soll, während daneben ein pensionierter Taschnermeister sein Handwerk weitergibt. Kanus und Surfbretter werden aus Holz, Fahrräder aus Bambus gefertigt. Auch ein Garnaufwickelgerät wurde entwickelt. Alles wird ausprobiert, selbst die Jahrhunderte alte Suche nach dem Perpetuum mobile wird hier fortgesetzt. 50 Prozent der Werkstattnutzer sind private Bastler, die andere Hälfte sind große und kleine Unternehmen. Erfolgsprojekte haben aus beiden Lagern schon die Garage verlassen.

Der Polizist Bernd Opriessnig aus Bodensdorf, der mit der Handhabung seines taktischen Einsatzgurtes nicht glücklich war, entwickelte hier seinen eigenen, der sich dank einer speziellen Schnalle am Körper anpasst. Seit 1. Mai ist der „RavenBelt“ im Verkauf. Und es gibt auch bereits die internationalen Erfolgsgeschichten.

Erfolgsgeschichten
Die Klagenfurter Firma Plasticpreneur begann im Makerspace die ersten Prototypen ihrer Kunststoff-Recyclingmaschinen zu entwickeln, die jetzt weltweit verkauft werden, derzeit in einem Camp in Afrika im Einsatz sind. Der Tischlermeister Florian Klaura wurde zum Konstruktionsentwickler für Sonderlösungen, verkauft mit seiner Consulting GmbH Schalldichtboxen für Großraumbüros. Der Villacher Roland Pufitsch entwirft mit seiner Silent Quo GmbH extrem leistungsfähige Schallschutzgehäuse für technische Anlagen und Räume und hat gerade eines der größten Rechnerzentren in Deutschland ausgestattet. „Ohne Makerspace wäre das nicht möglich, hier triffst du die Leute, die du eben nicht auf der Straße triffst“, weiß Pufitsch.

Ideen und auch dem Zufall unermüdlich auf die Sprünge zu helfen, ist weiter das Makerspace-Motto. Denn vielleicht kracht es ja irgendwann so richtig. „Es heißt, es braucht 1000 sehr gute Ideen für die eine ganz große“, sagt Moser. 850 Erfinder waren schon da .

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