„Bin richtig kaputt“

Ausreißer Gall mit Sternekoch beim Giro d‘Italia

Sport
18.05.2022 09:41

Sie fahren einen Radmarathon. Nehmen wir den ältesten Bewerb dieser Art in Europa, die Dolomitenradrundfahrt rund um Lienz. Mit 112 Kilometern und 1870 Höhenmetern ohnehin keine leichte Aufgabe. Die Radprofis des Giro d‘Italia erleben das fast täglich. Am vergangenen Sonntag mussten sie aufs Blockhaus, einem der schwersten Anstiege Europas. Auf einer der Königsetappe der Italien-Rundfahrt setzte sich der Osttiroler Felix Gall fulminant in Szene. Über 155 Kilometer befand er sich in der Spitzengruppe. Wir verlosen einen Startplatz für die traditionsreiche Dolomitenradrundfahrt oder wahlweise auch die SuperGiroDolomiti - inklusive Hotelübernachtung für 2 Personen und einem Meet & Greet mit Felix Gall!

Neun von 21 Etappen des Giro d‘Italia sind Geschichte. Am Sonntag fand eine der Königsetappen statt, die von Felix Gall maßgeblich mitgeprägt wurde. Auf dem 191 Kilometer langen, mit 5000 Höhenmetern gespickten Tagesabschnitt befand sich der 24-Jährige über 155 Kilometer in einer Fluchtgruppe. Dabei verbrannte er mehrals 5700 Kalorien. Felix Gall spricht über das wichtige Thema Essen und gibt auch Hobbyfahrern interessante Tipps, wie sie ihren nächsten Radmarathon, wie die Dolomitenradrunfahrt in Lienz am 12. Juni, gut überstehen.

„Ich bin richtig kaputt“
Junioren-Radweltmeister bestreitet gerade seine erste dreiwöchige Rundfahrt. Am Sonntag absolvierte der Osttiroler eine der schwersten Etappen des Giro d‘Italia mit dem Ziel nach 5000 Höhenmetern auf dem Blockhaus. Nach einer Fahrzeit von knapp sechs Stunden war er am Ende komplett fertig: „Das war eine der schwersten Etappen, die ich je gefahren bin. In den vorigen beiden Nächten konnte ich nicht gut schlafen, aber ich schaffte den Sprung in die Spitzengruppe. Es war ein unglaublich schwerer Tag mit durchschnittlich 263 Watt am Rad“, sagte der Profi von AG2R-Citroen.

Essen ist das A und O bei großen Belastungen
21 Etappen, dann Ruhetage. Da muss der Körper mitspielen. Viele Radprofis haben Routinen während einer dreiwöchigen Rundfahrt. Beim Osttiroler Felix Gall beginnt das Frühstück damit, dass er hier immer das gleiche zu sich nimmt: „In der Früh esse ich jeden Tag vor allem Haferbrei, ein Spiegelei und einen Fruchtsaft. Eventuell mal Crepes, aber mehr nicht. Dazu maximal Tee. Auf dem Weg zum Start trinke ich meinen ersten Kaffee, um mich richtig auf das Rennen einzustimmen. Zudem haben wir hier ständig Reis- oder Sportkuchen (Anm. eine französische Variante des gesunden Kuchens) zur Verfügung. Danach geht es zum Start“, sagt Felix.

„Jeder fährt ins Defizit“
Felix Gall war früher Triathlet. Er kennt sich seit jüngsten Tagen mit dem Thema Ernährung aus. Was er bei Rundfahrten wie dem Giro d‘Italia sieht: „Eines ist fix. Wir können nicht so viel aufnehmen, wie wir wollen. Jeder von uns fährt früher oder später ins Defizit. Wir Radprofis können nicht ausgleichen, was wir verbrauchen. Wir können nur die Kalorienschuld hinauszögern. Deshalb ist das Essen so wichtig.“

Wer nicht isst, verliert
„Das Essen beim Rennen ist extrem wichtig. Jede Stunde muss man genügend Kalorien zuführen. Wir verbrauchen im Schnitt 1000 Kalorien, da kommen bei einer schweren Etappe rasch 7000 zusammen. In meinem und in vielen weiteren Fällen lautet das Rezept so: 1 Riegel jede Stunde, 1 Flasche mit Elektrolyten jede Stunde und immer ein Gel dabeihaben. Das ist sehr wichtig, weil man es nicht kauen muss. Unsere Orientierung lautet: In jeder Stunde benötigen wir 90 Gramm Kohlehydrate. Das ist die maximale Aufnahmefähigkeit des Körpers, die er durch externe Zufuhr schaffen kann. In einem Riegel befinden sich rund 70 Gramm, in der Flasche 20-30 Gramm Kohlehydrate. Mehr bringt nichts pro Stunde, da der Körper nicht mehr aufnehmen kann.“

Sternekoch für den Abend
Nach den Etappenankünften, wobei Felix auf der gestrigen rund 5700 Kalorien verbrannte, geht es direkt in den Mannschaftsbus zum Duschen und ständig gibt es Häppchen. „Das Problem ist, dass man nach großen Anstrengungen wenig essen kann. Da muss man sich richtig überwinden.“ Nach der Ankunft im Hotel geht es für die Radprofis zur Massage, ehe ab 21 Uhr das Abendessen ansteht. „Das kommt aber nicht von den Restaurants. Wir haben eigene Köche dabei - heuer beim Giro sogar einen zweifachen Michelin-Koch, der uns alles Mögliche zubereitet. Geschlemmt wird hier aber auf keinen Fall. Ich esse fast immer eine Suppe, einen kleinen Salat und dazu Fisch oder Fleisch; immer mit Nüssen garniert. Zuletzt hatten wir Jakobsmuscheln aus seinen Händen, die waren schon vorzüglich“, sagt Gall. Belle Cuisine in Italy.

Tipps für Marathons
Was für einen Radprofi gilt, zählt auch für Hobbysportler. Felix Gall erzählt: „Viele von meinen Freunden und Bekannten fahren Marathons, wie die Dolomitenradrundfahrt. Aber sie essen immer viel zu wenig. Die Faustregel, jede Stunde ein Riegel und oder ein Gel sowie eine Flasche mit Elektrolyten sollte jeder einhalten.“

Felix weiß, wovon er redet. Auch wenn es um seine geliebte Dolomitenradrundfahrt in Osttirol geht. Seit über 70 Jahren existiert die Dolomitenradrundfahrt und ist damit der älteste Radmarathon Österreichs! Der traditionsreiche Pedalritt rund um die wildromantischen Lienzer Dolomiten ist aber nicht nur eine sportliche Herausforderung für alle Teilnehmer, sondern auch Nahrung für Körper, Geist und Seele.

Startplatz für Österreich ältesten Radmarathon gewinnen
Mit krone.at haben Sie jetzt auch die Chance, selbst in Osttirol ihr Fahrrad-Können unter Beweis zu stellen. Wir verlosen einen Startplatz für den ältesten Radmarathon Österreichs, der Dolomitenrundfahrt, oder wahlweise die noch herausforderndere SuperGiroDolomiti am 12. Juni 2022.

Die Strecke führt durch die umweltfreundlichste Region Europas und kann vom Flair nicht mehr so leicht getoppt werden. Tausende begeisterte Zuschauer säumen den Straßenrand, Musikkapellen spielen in den Dörfern zur Erheiterung und Motivation der Radsportler auf! Aber auch die eindrucksvolle Naturlandschaft lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Der große Applaus für jeden Teilnehmer im Ziel in der Lienzer Altstadt und ein unvergessliches Radsporterlebnis zählen zu den bleibenden Eindrücken!

  • 1x Startplatz (entweder für die Dolomitenrundfahrt oder SuperGiroDolomiti mit allen Geschenken)
  • 2 Übernachtungen in einem 4* Hotel mit Verpflegung für 2 Personen
  • Meet und Greet im Anschluss und Abendessen mit Felix Gall

Einfach unten im Formular Dolomitenrundfahrt oder SuperGiroDolomiti auswählen und schon machen Sie mit. Alle Infos zur Dolomitenrundfahrt finden Sie online auf www.dolomitensport.at/de/dolomitenradrundfahrt.

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(Bild: KMM)



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