Kasten aus Stein

Ossarium von Kajaphas-Enkelin identifiziert

Wissenschaft
29.06.2011 16:44
Israelische Forscher haben das Ossarium einer Enkelin des jüdischen Hohepriesters Kajaphas identifiziert, der nach biblischer Überlieferung an der Verurteilung Jesu beteiligt war. Wissenschaftler der Universitäten Tel Aviv und Bar Ilan hätten die Echtheit des Funds belegt, hieß es in einer Aussendung.

Wie die israelische Altertumsbehörde am Mittwoch mitteilte, trage der 2000 Jahre alte steinerne Knochenkasten in aramäischer Sprache die Aufschrift: "Miriam Tochter von Jeshua, Sohn des Kajaphas, Priester von Maasiah aus dem Hause Imri."

Das Ossarium war vor drei Jahren in die Hände der israelischen Altertumsbehörde gelangt. Grabräuber hätten es bei der Plünderung eines antiken jüdischen Grabs aus der Zeit des zweiten jüdischen Tempels (im Jahre 70 zerstört) gefunden, teilte Sprecherin Yoli Shwartz mit. Details über den Erwerb vonseiten der Altertumsbehörde wollte sie nicht nennen.

Ossarium in Judäa gefunden
Ermittlungen hätten ergeben, dass der Knochenkasten aus einer Grabstätte im Tal Elah in Judäa, dem heutigen Westjordanland, stammte. Nach damaligem jüdischem Brauch wurde der Leichnam zunächst normal beigesetzt. Nach etwa einem Jahr wurden die Knochen dann für eine zweite Bestattung eingesammelt und in Ossarien gelegt.

Joseph Kajaphas, jüdischer Hohepriester in den Jahren 18 bis 36, ist eine negative Figur in der christlichen Überlieferung. Nach der Darstellung in den Evangelien war er maßgeblich an der Verurteilung von Jesus Christus beteiligt, der von den Römern gekreuzigt wurde. Der römische Statthalter von Judäa, Valerius Gratus, hatte Kajaphas als Hohepriester bestellt.

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