Inseraten-Affäre

Anonyme Vorwürfe auch gegen VP-Geschäftsführer

Vorarlberg
29.04.2022 06:00

Die Ländle-ÖVP kommt nicht aus dem Krisenmodus: Die Causa Wirtschaftsbund ist mittlerweile zu einem Fall für die Staatsanwaltschaft geworden, zudem weitet sich der Skandal immer mehr auf die Landespartei aus. Nach Landeshauptmann Markus Wallner muss sich auch der Landesgeschäftsführer der ÖVP gegen anonyme Vorwürfe zur Wehr setzen.

Ein anonymes Schreiben eines ehemaligen Mitarbeiters macht derzeit die Runde. Verschiedene Medien berichteten am Donnerstag, dass Betriebsratswahlen bei der Vorarlberger VP nicht korrekt abgelaufen seien. Zudem soll der Geschäftsführer Kilometergeld für Fahrten zu Sitzungen abgerechnet haben, an denen er gar nicht teilgenommen habe.

Ein alter Hut, wehren die Zuständigen der Ländle-ÖVP ab. Die Vorwürfe seien intern umfassend geprüft worden und hätten sich als völlig haltlos erwiesen.

Akten mit mehr Brisanz
Etwas mehr Brisanz dürften die Prüfungsergebnisse der Finanz haben, denn auch die Staatsanwaltschaft Feldkirch wird die Akten des Wirtschaftsbundes genau unter die Lupe nehmen. Wie „Standard“ und ORF berichteten, wird gleich gegen mehrere Personen wegen des Verdachts der Abgabenhinterziehung ermittelt.

Namentlich genannt werden die beiden ehemaligen Geschäftsführer Jürgen Kessler und Walter Natter, der Ex-Obmann Hans Peter Metzler, der Steuerberater sowie der aktuelle und der ehemalige Finanzreferent, Jürgen Rauch und sein Vater. Gegen den zurückgetretenen Wirtschaftsbund-Direktor Jürgen Kessler soll zudem eine anonyme Anzeige eingegangen sein.

Inseratengeschäft lukrativ
Das vom Wirtschaftsbunddirektor betriebene Inseratengeschäft scheint indes nicht nur lukrativ, sondern auch einzigartig in Österreich gewesen zu sein: Wie eine Recherche des ORF-Magazins „Eco“ ergab, haben nur in drei Ländern Fraktionsblätter Inseraten-Unterstützung von Länderkammern erhalten - die „Vorarlberger Wirtschaft“ kassierte dabei mit Abstand die größte Summe.

2020 und 2021 floss ein Inseratenvolumen von 252.000 Euro seitens der Wirtschaftskammer an die „Vorarlberger Wirtschaft“ - zusätzlich zur Wählergruppenförderung von 661.000 Euro im Jahr 2020 und 330.000 Euro im Jahr 2021. Pikant: Kammer- und Bund-Chef in Vorarlberg war die gleiche Person, nämlich Hans Peter Metzler.

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