Kärnten noch verschont

Fünf Fragen zur neuen Form der Hepatitis

Kärnten
28.04.2022 12:25

Eltern sind besorgt! In Europa haben sich bereits 200 Kinder mit der akuten Hepatitis-Form infiziert. Selbst in Wien gab es schon Verdachtsfälle. Kärnten scheint bislang verschont geblieben zu sein - eine Erkrankung ist jedoch nicht meldepflichtig. An Mediziner ergeht deshalb der Appell, dies gegebenenfalls dennoch zu tun.

Europaweite Fälle von akuter Hepatitis, deren Erreger noch unbekannt ist, alarmieren Forscher und bereiten Eltern Sorgen. Mittlerweile gibt es auch im St. Anna Kinderspital in Wien zwei Verdachtsfälle. Der Kinderarzt Peter Voitl beantwortet fünf wichtige Fragen zur mysteriösen Krankheit.

Laut dem Robert-Koch-Institut wurden bisher 169 Fälle einer „akuten Hepatitis unbekannten Ursprungs“ in zwölf Ländern gemeldet, die meisten davon in England - 17 der betroffenen Kinder benötigten eine Lebertransplantation, mindestens ein Kind ist gestorben.

1. Was löst die neue Form der akuten Hepatitis bei Kindern aus?

Der Erreger ist nicht bestätigt. Vermutet wird, dass ein Adenovirus Auslöser für die Leberentzündungen ist. Normalerweise verursacht das Adenovirus eine Infektion der oberen Atemwege.

2. Schützen die im Mutter-Kind-Pass vorgesehenen Hepatitis-Impfungen vor einer Infektion?

Nein, da es sich nicht um klassische Hepatitis-Viren handelt. Gegen Adenoviren gibt es keinen Impfstoff. Fest steht aber, dass eine vorangegangene Covid-Impfung nicht, wie Impfskeptiker verbreiten, der Auslöser für die Leberentzündungen ist. Denn die betroffenen Kinder sind meist zwischen zwei und fünf Jahre alt und daher meist noch nicht gegen Covid immunisiert.

Zitat Icon

Ärzte werden angehalten, besonders aufmerksam zu sein und eine Erkrankung, selbst wenn keine Pflicht besteht, zu melden.

Elisabeth Oberleitner, Landessanitätsdirektorin Kärnten

3. Wie stecken sich Kinder eigentlich an?

Wenn das Adenovirus der Auslöser ist, dann erfolgt die Ansteckung über eine Schmierinfektion, die durch den Austausch von Sekreten weitergegeben wird. Durch die Corona-Schutzmaßnahmen gab es in den letzten beiden Jahren kaum Fälle. Jetzt, da die Maßnahmen fallen, steigt die Infektionszahl wieder an. Es ist aber keine epidemische Ausbreitung zu erwarten. Schwere Verläufe sind zudem äußerst selten. Es besteht also kein Grund zur Panik.

4. Welche Symptome verursacht eine Infektion?

Eine schwere Hepatitis-Erkrankung bei Kindern äußert sich durch Oberbauchschmerzen, Erbrechen, dunklen Urin - und geht oft mit einer Gelbsucht (Gelbfärbung des Augenweiß) einher. Wenn dazu Fieber auftritt, sollte jedenfalls ein Arzt kontaktiert werden.

5. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Gegen das Virus selbst gibt es keine Therapie, behandelt werden die Symptome. Wichtig ist, dass Kinder viel trinken und auf fettreiche Nahrung, die die Leber zusätzlich belastet, verzichtet wird.

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