Unfallstatistik 2021

362 Verkehrstote, Rekord bei verletzten Radlern

Österreich
28.04.2022 11:04

In Österreich sind im Vorjahr 362 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Das sind weniger Verkehrstote als in den Jahren vor der Corona-Pandemie, wobei Lockdowns des Vorjahres das Unfallgeschehen erneut maßgeblich beeinflussten. Auffällig: Noch nie gab es so viele Tote (88) bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung. Auch die Zahl der verletzten Radfahrer (9617) erreichte 2021 einen Höchstwert. Verletzt bei Straßenverkehrsunfällen wurden im Vorjahr insgesamt 40.889 Personen. 

Laut den am Donnerstag von der Statistik Austria publizierten Daten war die Zahl der Verkehrstoten deutlich niedriger als in den Jahren vor der Corona-Pandemie, wenngleich um fünf Prozent höher als 2020 mit 344 Verstorbenen. Dabei handelte es sich um den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961.

Insgesamt 24 Prozent aller Getöteten verstarben bei Lkw-Unfällen. Der höchste Wert wurde dabei mit 62 Prozent in Vorarlberg verzeichnet (acht von 13 Getöteten), der geringste Anteil mit 16 Prozent in Kärnten (sechs von 38 Getöteten). Von den insgesamt 31 tödlichen Unfällen zwischen einem Lkw und einem Pkw wurden 25 von der Lenkerin bzw. dem Lenker des Pkw verursacht (81 Prozent). Bei den tödlichen Unfällen zwischen Lkw und Fahrrad bzw. Fußgänger war dagegen jeweils zu 70 Prozent die Lenkerin oder der Lenker des Lkw hauptverantwortlich. Bei diesen Unfällen verunglückten zehn zu Fuß gehende und zehn Rad fahrende Personen tödlich.

40.889 Personen bei Straßenverkehrsunfällen verletzt
Verletzt bei Straßenverkehrsunfällen wurden im Vorjahr 40.889 Personen. Das entspricht durchschnittlich 112 Verletzten pro Tag, darunter 19 Schwerverletzten. In Zeiten von Einschränkungen (Lockdowns) gab es messbar weniger Verunglückte.

50 Radfahrer kamen 2021 ums Leben
Der durch die Coronavirus-Pandemie gestützte Trend zum Fahrrad schlug sich auch 2021 auf die Statistik nieder. 50 Personen waren im Vorjahr mit ihrem Bike unterwegs, als sie auf Österreichs Straßen ums Leben kamen. Das sind ein Viertel mehr als 2020 (40 Getötete) und um 52 Prozent mehr als 2019 (33 Getötete).

Weitere 9617 Menschen, die mit einem Rad unterwegs waren, wurden verletzt - um drei Prozent mehr als im Jahr 2020, wo bereits ein Höchstwert verzeichnet wurde. Nie zuvor in den vergangenen 30 Jahren verletzten sich somit so viele Personen beim Radfahren wie 2021.

Mehr als ein Viertel der im Vorjahr beim Radfahren Verletzten und die Hälfte aller mit dem Fahrrad im Straßenverkehr tödlich Verunglückten (24 Getötete) waren dabei mit einem E-Bike unterwegs. Gegenüber 2019 (elf Getötete) stieg die Zahl der mit dem E-Bike tödlich Verunfallten somit um gleich 118 Prozent.

46 Prozent aller verunglückten Radfahrer hatten einen Alleinunfall und waren dementsprechend auch Unfallverursacher. Bei den mit dem E-Bike Verunglückten lag der Anteil mit 51 Prozent noch höher.

VCÖ kontert: Zahl der Verkehrstoten gestiegen
Als Reaktion auf die von der Statistik Austria publizierten Daten wies der Mobilitätsclub VCÖ darauf hin, dass die Zahl der Verkehrstoten statt zu sinken im Vorjahr gestiegen sei. Auch in den ersten vier Monaten des heurigen Jahres hat die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle zugenommen. Der VCÖ fordert Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen und die rasche Beseitigung von Mängel und Lücken in der Rad-Infrastruktur.

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