Über seine Familie, seine Zeit in Friaul, seine Fußballbegeisterung aber auch über seine politischen Aktivitäten wie auch über den Umbau des Hauses und über die überwältigende Anteilnahme an seinem Begräbnis in Casarsa della Delizia erzählen die ersten beiden Stockwerke in der „Casa Colussi“.
Pier Paolo Pasolini (1922 – 1975) war ohne Zweifel einer der berühmtesten Filmregisseure des Nachkriegsitaliens und thematisierte vor allem gesellschaftliche Missstände oder die zerstörerischen Mechanismen von autoritären Systemen. Aber auch Geschichten aus der griechischen Mythologie wie „König Ödipus“ oder „Medea“ verfilmte er.
Pasolinis Kunst
Schon früh schrieb er Gedichte in friulanischer Sprache, für deren Gebrauch und Erhalt er sich stark engagierte. Aber auch kritische, politische Schriften sowie Erzählungen und Romane verfasste Pasolini in Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus und dem Faschismus. Seine Nähe zur Kunst kommen durch Kunstwerke von befreundeten Künstlern zum Ausdruck, und seine künstlerische Begabung drückt sich in den Gemälden, die der durchaus streitbare Regisseur in Casarsa gemalt hat, farbenfroh und expressiv in einem zugebauten Raum aus.
Einzigartig und durch private Leihgaben ermöglicht, ist die Ausstellung im Dachgeschoss mit Zeichnungen, die während des Filmes „Medea“ in der Lagune von Grado entstanden sind. Mit unterschiedlichen Techniken, Bleistift, Wachs oder Saft von Erdbeeren hielt er Inspirationen fest. Eindrucksvoll sind vor allem die Porträts von Maria Callas, die auch in der Rolle der Medea zu sehen war. Apropos sehenswert: Die Ausstellung wurde bis zum 1. Mai verlängert.Tina Perisutti
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