Auf zum neuen Job!

So gelingt Ihre schriftliche Bewerbung

Wirtschaft
26.02.2013 14:59
Wenn Sie sich um einen neuen Job bewerben, führt meist kein Weg daran vorbei: Sie müssen sich schriftlich bei Ihrem Wunschunternehmen bewerben. Das ist die erste Chance, sich bei einem potenziellen Arbeitgeber ins rechte Licht zu rücken. Damit handelt es sich gleichzeitig um die kritischste Station im Bewerbungsverfahren, denn hier entscheidet sich, ob Sie überhaupt für weitere Stufen in Betracht gezogen werden. Wie Sie es richtig angehen, erfahren Sie hier.

Engagement zeigen
Sie sollten keinesfalls nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip arbeiten und Standardlösungen an alle interessanten Unternehmen schicken. Ihr potenzieller Arbeitgeber soll merken, dass Sie sich mit ihm beschäftigt haben, dass sich Ihre Bewerbung konkret auf ihn bezieht und nicht irgendein Unternehmen dieser Branche meint. Dazu gehört auch, dass Ihr Schreiben nicht an "Sehr geehrte Damen und Herren" gerichtet ist, sondern dass Sie den Namen Ihres Ansprechpartners verwenden. Einen Anruf sollte Ihnen diese Information – sofern nicht in der Jobanzeige ohnehin ersichtlich - auf jeden Fall wert sein. 

Gehen Sie im ersten Absatz Ihres Motivationsschreibens darauf ein, was das Unternehmen sucht – zeigen Sie Ihren Nutzen. Die Anforderungen gehen in der Regel aus der Jobanzeige sehr gut hervor. Und dann integrieren Sie diese gesuchten Kompetenzen in Ihr Motivationsschreiben. Einziger Haken: Sie sollten die gewünschte Qualifikation auch tatsächlich anbieten können – sonst ist spätestens in der mündlichen Bewerbung Schluss. 

Nutzenbetont präsentieren
Überlegen Sie sich, welche Ihrer Erfahrungen für das Unternehmen von Vorteil sein könnten und warum. Und genau diese Highlights aus Ihrem Lebenslauf packst Sie in Ihr Motivationsschreiben. Denn je leichter die Personalabteilung erkennen kann, was Sie dem Unternehmen bringen, desto eher werden Sie in die engere Auswahl gezogen. 

Wichtig dabei ist, dass Sie sich auf die maximal vier wichtigsten Punkte beschränken, sonst handelt es sich um ein Zuviel an Information. Der Rest ist ohnehin aus dem Lebenslauf ersichtlich. 

Einfach und klar
Achten Sie bei Ihren Formulierungen darauf, keine ellenlangen Schachtelsätze zu verwenden, und bleiben Sie Ihrer Sprache treu. Schreiben Sie nicht in hochgestochenstem Deutsch, wenn das nicht Ihre Ausdrucksweise ist. Das gilt insbesondere für die Verwendung von Fremdwörtern. Und eine korrekte Rechtschreibung ist selbstverständlich! Versuche Sie weiters, Möglichkeitsformen wie "würde, könnte, sollte" zu vermeiden – das nimmt Ihren Aussagen die Bedeutung und schwächt ab. 

Aussagekräftiger Lebenslauf
Zusätzlich zu Ihrem Motivationsschreiben ist ein Lebenslauf Pflicht. Dieser sollte gut strukturiert und klar aufgebaut sein. Ein gutes Bewerbungsfoto gehört ebenfalls dazu. Ihr Lebenslauf sollte so vollständig und lückenlos wie möglich sein. Pausen bis zu drei Monaten müssen im Lebenslauf nicht dokumentiert werden. Fehlen Informationen über diesen Zeitraum hinaus, können Sie sich darauf einstellen, dass dies bei Ihrem Interview angesprochen wird. Tipps dazu finden Sie in der Infobox.

Haben Sie in Ihrem Leben schon mehrere Branchenwechsel oder Jobwechsel hinter sich, ist auch das kein Problem, solange Sie die richtige Einstellung dazu haben. Es ist keine Schande, erst herauszufinden, was Ihnen liegt. Sie haben vielschichtige Erfahrungen gesammelt und können dadurch Ihrem Arbeitgeber einen breiteren Zugang zu vielen Dingen bieten.

Fürsprecher nutzen
Weiters können Sie Ihre Bewerbung mit Referenzen aufpeppen. Geeignete Referenzgeber sind ehemalige Vorgesetzte, Auftraggeber oder Mentoren. Von Vereinskollegen, Arbeitskollegen, Freunden oder Bekannten sollten Sie dagegen keine Referenzen nehmen. Sie sind in den Augen Ihres Personalverantwortlichen nicht objektiv genug. Eine Möglichkeit ist, die Referenz als komplettes Schreiben zu inkludieren. Eine andere besteht darin, eine Liste mit Referenzgebern beizufügen, die bei Bedarf kontaktiert werden können. Diese Menschen müssen Sie allerdings darauf vorbereiten, dass sie möglicherweise kontaktiert werden, denn sonst werden sie keine Auskunft erteilen.

Die äußere Form
Bewerben Sie sich auf Papier, so können Sie dadurch auffallen, dass Sie nicht das dünne Standard-Druckerpapier nehmen, sondern eines mit einer höheren Grammatur – mehr als 80 Gramm pro Quadratmeter. Entscheiden Sie sich beispielsweise für 100 Gramm, so liegt das Papier etwas schwerer in der Hand - genau wie bei wichtigen Dokumenten - und signalisiert damit, dass man sich diese Unterlagen genauer ansehen sollte. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Drucker optimale Druckqualität liefert und nicht schmiert.

Egal ob Bewerbung auf Papier oder elektronisch: Auch durch die Wahl Ihrer Schriftart können Sie hervorstechen. Times New Roman oder Arial sind langweilig. Sie sind zwar gut lesbar, aber absoluter Durchschnitt. Sie können auf Verdana, Tahoma oder Frutiger ausweichen. Diese sind etwas anders als die Norm und wirken seriös. Keinesfalls sollten Sie verspielte Schriftarten mit Schnörkeln oder handschriftähnliche Schriftarten verwenden. Diese wirken unprofessionell.

Eine professionelle Optik erreichen Sie auch, indem Sie Ihren Text gut strukturieren, mit Zwischenüberschriften arbeiten, Leerzeilen machen und klare Gliederungen verwenden. Achten Sie darauf, keine Schachtelsätze zu verwenden und sich klar auszudrücken. So zeigen Sie, dass Sie durchdacht arbeiten und einen Blick fürs Wesentliche haben. Je leichter der Personalverantwortliche den Inhalt Ihrer Bewerbung erfassen kann und Ihren Lebenslauf kennenlernt, desto höher Ihre Chancen. Unbedingt sollten Sie Ihre Bewerbung Korrekturlesen lassen. Denn irgendwann nach dem dritten Mal umformulieren ist man betriebsblind und sieht die Fehler nicht mehr. Lassen Sie sich daher von einem Freund helfen.

Der Abschluss Ihrer Bewerbung ist die Unterschrift auf dem Motivationsschreiben und dem Lebenslauf. Wärmen Sie sich zuerst auf einem Schmierzettel auf, bevor Sie am Original unterzeichnen. Blaue Tinte bzw. ein sauberer Kugelschreiber wirkt am besten. Auch bei elektronischen Bewerbungen sollten Sie eine Unterschrift unter das Dokument setzen – scannen Sie einfach eine schöne Unterschrift ein und fügen Sie die Grafik in das Word-Dokument ein. So zeigen Sie Professionalität.

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