Anschlag auf Bahnhof

Bologna: 5. Bombenleger nach 42 Jahren verurteilt

Ausland
06.04.2022 15:58

Fast 42 Jahre nach dem Attentat auf den Bahnhof von Bologna am 2. August 1980 mit 85 Toten und mehr als 200 Verletzten ist am Mittwoch der ehemalige Rechtsextremist Paolo Bellini zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Der 68-Jährige wurde nun für schuldig befunden, neben den vier bereits verurteilten Ex-Mitgliedern der rechtsextremen Organisation Nuclei Armati Rivoluzionari der fünfte Bombenleger gewesen zu sein.

Neben Bellini wurde auch der ehemalige Carabinieri-Hauptmann Piergiorgio Segatel zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er Ermittlungen fehlerhaft durchgeführt hatte. Alle fünf wegen des Anschlags verurteilten Ex-Rechtsextremisten beteuerten ihre Unschuld, gaben jedoch andere terroristische Straftaten zu.

Auftraggeber nach wie vor unbekannt
Das Attentat von Bologna bleibt bis heute der schwerste Terroranschlag in Italien seit dem Zweiten Weltkrieg. Noch unklar ist, wer die wahren Auftraggeber des Anschlags sind. Nach wie vor wird davon ausgegangen, dass rechtsextreme Kreise um den verstorbenen Ex-Chef der geheimen Freimaurerloge P2, Licio Gelli, sowie Angehörige der Geheimdienste mit dem Anschlag das Klima für einen Staatsstreich schaffen wollten.

Ungeklärt ist nach wie vor die Frage, wer den 25 Kilogramm schweren Koffer mit der Bombe tatsächlich im Wartesaal des Bahnhofs abgestellt hat.

Der 2. August wurde in Italien als Gedenktag an die Opfer ausgerufen. Die beschädigten Gebäudeteile wurden wiederaufgebaut, der Fußboden und ein tiefer Riss in der Wand wurden jedoch als Mahnmal an den Anschlag unverändert beibehalten. Außerdem ist die Bahnhofsuhr seit damals auf 10.25 Uhr gestellt, der genauen Uhrzeit der Explosion.

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