Der Neubau eines zweiteiligen Gemeindezentrums mit rund 47 Millionen Euro Kosten und drei Jahre Corona-eingeschränkter Tourismusbetrieb sind die Zutaten, aus der in Lech ein eher bitter schmeckender Finanzcocktail gebraut wurde. Im aktuellen Gemeinde-Budget fehlen zwölf Millionen Euro.
Erstaunliches tut sich derzeit in der Touristenhochburg Lech am Arlberg. Dort wurde in der Gemeindevertretersitzung am Montag das Budget beschlossen. An sich keine große Sache, wäre da nicht die „Kleinigkeit“ von zwölf Millionen Euro. Zwölf Millionen Euro, die fehlen. Die Gemeindevertreter der Liste „Unser Dorf“ raufen sich angesichts dieser Zahlen die Haare. Der Finanzreferent der Liste, Thomas Eggler, findet deutliche Worte: „Die finanzielle Situation von Lech ist dramatisch. Unsere Gemeinde steht vor riesigen finanziellen Herausforderungen durch den Bau des Gemeindezentrums und den Coronaschaden der letzten Jahre.“
„Familiensilber“ verscherbeln
Eggler und sein Listenkollege Stefan Muxel befürchten nun, dass die Gemeinde das „Familiensilber“, sprich Grundstücke, verscherbeln wird, um die Finanzlöcher zu stopfen. Die andere Möglichkeit wäre, weitere Kredite aufzunehmen. Dabei hat die Gemeinde bereits einen Schuldenberg bei der Bank angehäuft - nicht zuletzt für den Bau des Großprojekts Gemeindezentrum.
Das große Schweigen
Für welche Variante sich Bürgermeister Gerhard Lucian (Liste Lech) und die Liste „Zusammen Uf Weg“ auch entschieden haben - die Öffentlichkeit erfährt erstmal nichts davon. Denn weder wurden diesbezügliche Fragen in der Sitzung am Montag beantwortet, noch gibt Lucian Auskunft übers Telefon.
Er mache, so erklärte er am Dienstag auf „Krone“-Nachfrage, „keine Politik über die Medien“. Und deshalb werde er sich zum Thema Budget auch nicht äußern.
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