Speicher in Österreich
Gasriese Gazprom gibt deutsche Tochterfirma auf
Der russische Gasriese Gazprom gibt nach eigenen Angaben seine deutsche Tochter Gazprom Germania auf. Der Konzern teilte am Freitag mit, sich von Gazprom Germania GmbH und deren Beteiligungen, darunter die Firma Gazprom Marketing & Trading, zurückzuziehen. Das Unternehmen verfügt über große Gasspeicher in Deutschland und Österreich.
Von Gazprom Germania war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der russische Mutterkonzern war bisher alleiniger Eigentümer. Zu den Beteiligungen von Gazprom Germania gehören auch Töchter in der Schweiz und in Tschechien. Geschäftsfelder von Gazprom Germania sind der Handel, Transport und die Speicherung von Erdgas. Es war zunächst unklar, ob die Ankündigung Konsequenzen für die Erdgaslieferungen von Russland nach Deutschland hat.
Gasspeicher in Deutschland und Österreich
Die 1990 gegründete Gesellschaft Gazprom Germania verfügt über ihre Tochter Astora über Gasspeicher in Deutschland und Österreich mit einer Kapazität von insgesamt sechs Milliarden Kubikmeter. In Deutschland gehören die Speicher im deutschen Rehden und in Österreich in der Salzburger Ortschaft Haidach dazu. Der Erdgasspeicher Haidach ist ein Gemeinschaftsprojekt der österreichischen RAG mit der russischen Gazprom export und der deutschen Wingas.
Berlin spielte Verstaatlichung durch
Bereits am Donnerstag gab das deutsche Bundeswirtschaftsministerium Medienberichten zufolge bekannt, intern eine Verstaatlichung bis hin zu einer Enteignung der deutschen Töchter der russischen Energiekonzerne Gazprom und Rosneft durchzuspielen.
Damit wolle die deutsche Bundesregierung im Falle einer Schieflage der Unternehmen einer massiven Beeinträchtigung der Energieversorgung insbesondere in Ostdeutschland vorbeugen, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Regierungsvertreter.
Laut Geschäftsbericht von 2020 hatte Gazprom Germania inklusive seiner Töchter 1.543 Mitarbeiter, darunter 339 in Berlin.
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