Nach Fall in Tirol

Ukraine-Flüchtlinge: Grünes Licht für Job im April

Tirol
29.03.2022 07:13

Viel Staub wirbelte der Fall des Tiroler Busunternehmers Stefan Rietzler auf, der zwei Ukrainerinnen angestellt hatte. Nach zwei Tagen pfiff ihn das AMS zurück, eine Strafe droht. Tirols AMS-Landesgeschäftsführer Alfred Lercher ist laufend mit Anfragen von Firmen konfrontiert, im April erwartet er grünes Licht.

In Deutschland gehen Zigtausende Ukrainerinnen bereits einem Job nach, hierzulande hakt es derzeit noch! Wie berichtet, hatte Rietzler die Geflüchteten als Reinigungskräfte zur Sozialversicherung angemeldet und das Formular zur Beschäftigung von Vertrieben ausgefüllt. Unzureichend, denn es zählt der Besitz des speziellen Ausweises („blaue Karte“). Dieser wird erst nach und nach von der Staatsdruckerei ausgeliefert.

Rietzler musste die Ukrainerinnen nach nur zwei Tagen wieder heimschicken und schüttelt über die bürokratischen Hindernisse den Kopf.

Auslieferung der blauen Karten ist abzuwarten
Tirols AMS-Chef Lercher rechnet damit, dass es „noch im Laufe des April“ zur Ausstellung der Ausweise kommen wird. „Zeitnah werden dann auch die Beschäftigungsbewilligungen erteilt.“ Derzeit gebe es laufend Anfragen und Anrufe von Tiroler Unternehmen, die sich für die Einstellung von Vertriebenen interessieren würden. „Eine genaue statistische Auswertung liegt diesbezüglich aber nicht vor“, räumt Lercher ein.

Bei Arbeitsstelle zählt auch das „Rundherum“
Trotz beiderseitigem Interesse von Arbeitgebern und Geflüchteten sind einige, nicht immer einfache, Bedingungen zu erfüllen: „Es geht um Wohnraum und Kinderbetreuung. Wichtig wird auch die Organisation von Deutschkursen sein.“

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Hilfspersonal kann unser Arbeitsmarkt fast überall schnell einsetzen. Doch in der Ukraine gibt es auch ein gutes Ausbildungssystem und viele Fachkräfte.

Alfred Lercher, AMS Tirol

Bedarf etwa in der Pflege
In welchen Berufen könnten sich die Ukrainerinnen bei uns etablieren? „Hilfspersonal kann unser Arbeitsmarkt fast überall schnell einsetzen. Doch in der Ukraine gibt es auch ein gutes Ausbildungssystem und viele Fachkräfte.“ Naheliegend wäre etwa der Einsatz im Bereich Pflege.

Dass dem Busunternehmer nun eine Anzeige wegen „illegaler Beschäftigung“ droht, ist für Lercher nachvollziehbar: „Die gesetzlichen Regelungen sind vom AMS einzuhalten.“ Man arbeite „so rasch und serviceorientiert“ wie möglich, und um die Vorgabe mit der „blauen Karte“ komme man eben nicht herum.

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