Trocken geblieben

8. Sommernachts-Konzert findet großen “Anklang”

Wien
03.06.2011 11:57
Das Wichtigste zuerst: Das Wetter hat gehalten. Das achte Sommernachts-Konzert der Wiener Philharmoniker ging am Donnerstagabend kühl und leicht windig, aber trotz düsterer Wolken trocken über die Open-Air-Bühne. Der russische Dirigent Valery Gergiev geleitete zurückhaltender als gewohnt durch einen Abend voller virtuoser Bilder und ließ nur beim Hauptwerk des Programms, Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" in der Ravel-Instrumentierung, den vollen Orchesterklang spüren. Aber vielleicht lag dieser Eindruck auch nur an der mittlerweile unterdimensioniert wirkenden Lautsprecheranlage.

Allmählich droht das gewohnte Areal des Schlossparks Schönbrunn zu klein zu werden. Man habe kurzfristig sogar überlegt, aus Sicherheitsgründen das Haupttor zu schließen, hieß es seitens des Veranstalters. Auf genauere Zuschauerschätzungen wollte man sich diesmal allerdings nicht einlassen. Nur so viel: "Sicher mehr als vergangenes Jahr."

Vom Konzert zum Spektakel
2010 waren an die 100.000 Besucher des Gratis-Konzerts gezählt worden, das sich immer mehr vom Konzert zum Spektakel wandelt. Die Verpflegungsstände waren heuer durch zwei Philharmoniker-Shops ergänzt worden, ganze Scheinwerfer-Batterien blendeten die Besucher in den hinteren Bereichen, während das früher so angenehme freie Herumschlendern dank Sektoren-Sperren kaum mehr möglich war. Ohnedies überwog in den Nebenalleen schon nach wenigen Schritten die Geräuschkulisse des Publikums jegliche musikalische Äußerung bei Weitem.

Liszt, Paganini und Sibelius auf dem Programm
Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Die Besucherscharen, wie immer eine bunte Mischung aus Wienern und Wien-Touristen, erfreuten sich nicht nur an Liszts "Preludes", Paganinis Violinkonzert Nr. 1 mit dem Geiger Benjamin Schmid oder Jean Sibelius' "Szene mit Kranichen" in Gedenken an die Opfer der Naturkatastrophen in Japan, für die auch gesammelt wurde, sondern ebenso an einer eindrucksvollen Lichtshow. Zu den "Bildern einer Ausstellung" gab es außerdem Einlagen der Vereinigung Wiener Staatsopernballett zu sehen, die endgültig an das zweite Highlight des musikalischen Jahreskreises, das Neujahrskonzert, denken ließen.

Wienerische Zugabe: "Wiener Blut" und "Vom Donaustrande"
Zum Abschluss gab's - "weil das Wetter ausgehalten hat, das müssen wir ausnützen" (Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg) - noch zwei wienerische Zugaben: "Wiener Blut" und "Vom Donaustrande" von Johann Strauß. Die Erinnerung an den von 62 Fernsehstationen auf fünf Kontinenten live oder zeitversetzt übertragenen Konzertabend erscheint bereits am 24. Juni auf CD und DVD.

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