Aktivisten haben am Freitag ein Haus in der Mariannengasse in Wien-Alsergrund besetzt. Der Protest der Aktivisten der Kampagne „En Commun - Solidarisch durch die Krisen“ richtete sich unter anderem gegen die geplante Erhöhung der Richtwertmieten und die aktuelle Teuerungswelle. Das Leben würde für die meisten zunehmend unleistbar, hieß es in einer Aussendung. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Gespräche mit den Besetzern, das Haus freiwillig zu verlassen, scheiterten. Gegen 14.30 Uhr war die Räumung beendet. Zwölf Aktivisten wurden vorübergehend angehalten, da sie sich weigerten, ihre Identität preiszugeben.
„Viele Menschen stehen vor der Frage, ob sie das wenige Geld, das ihnen zum Leben bleibt, lieber für ein Dach über dem Kopf, eine warme Wohnung oder einen vollen Magen ausgeben wollen. Während unzählige Häuser in Wien leer stehen, damit sie irgendwann noch teurer verkauft werden, verlieren immer mehr Menschen ihre Wohnung, weil sie die Miete nicht mehr zahlen können und schließlich zwangsgeräumt werden“, so Simone Steiner, Pressesprecherin der Kampagne „En Commun“.
Erst fand eine spontane Kundgebung von 40 bis 50 Personen statt, ein Teil der Menge begab sich danach in ein leerstehendes Gebäude. Sie machten mit Transparenten und Rauchtöpfen auf sich aufmerksam, teilte die Exekutive in einer Presseaussendung mit. Die Polizei war am Freitagnachmittag mit mehreren Autos und zahlreichen Kräften vor Ort. Die Beamten sperrten die nähere Umgebung rund um den Einsatzort ab. Die Pelikan- wie auch die Mariannengasse wurden für den Verkehr gesperrt, teilte die Exekutive auf Twitter mit.
Des Weiteren räumte die Polizei die Mariannengasse, wo sich weitere Sympathisanten der Aktivisten versammelt hatten. Um das Objekt räumen zu können, holte man die Zustimmung des Hausbesitzers ein, erklärte Polizeisprecherin Barbara Gass.
Gegen 12.15 Uhr wurden die Besetzer zur freiwilligen Räumung des Hauses aufgerufen. Nach Ablauf der Frist kam es zwischen Polizei und Aktivisten zu einem Gespräch über das weitere Vorgehen, teilte die Exekutive via Twitter mit. Dieses fruchtete aber nicht. Gegen 13.15 Uhr begann die Polizei mit der Räumung des Gebäudes. Zwölf Personen seien in den Räumlichkeiten angetroffen worden, hieß es.
Die Aktivisten weigerten sich laut Polizei zunächst, ihre Identitäten preiszugeben. Sie wurden daher vorerst polizeilich angehalten, bis sie sich ausweisen bzw. die entsprechende Frist dafür im Zusammenhang mit der von ihnen gesetzten Verwaltungsübertretung abgelaufen ist, sagte Gass, dann kommen sie wieder auf freien Fuß.
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