„Flagge zurückbringen“

Befreiter Bürgermeister telefonierte mit Selenskyj

Ausland
17.03.2022 17:31

Der zwischenzeitlich entführte Bürgermeister der ukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, ist wieder frei. Er wurde Angaben aus Kiew zufolge gegen russische Soldaten getauscht. „Dafür erhielt Russland neun seiner gefangenen Soldaten der Jahrgänge 2002 bis 2003“, sagte die Sprecherin des Leiters des Präsidentenbüros, Darja Sariwna, in der Nacht auf Donnerstag örtlichen Medien zufolge. Es habe sich dabei um Wehrdienstleistende gehandelt. Fedorow hatte zuvor bereits mit Präsident Selenskyj telefoniert (siehe Video oben).

Fedorow war am Vortag freigekommen. In einer Videobotschaft von Mittwoch hatte der Vizechef des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, von einer „Spezialoperation“ gesprochen, durch die der Bürgermeister befreit worden sei. Der Stadtchef befinde sich in der zentralukrainischen Stadt Saporischschja. Details wurden nicht mitgeteilt. Tymoschenko teilte ein Video auf Telegram, das Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt, wie er mit Fedorow spricht. Der bedankte sich beim Staatsoberhaupt dafür, dass er ihn nicht im Stich gelassen habe.

„Werde ukrainische Flagge zurückbringen“
„Ich brauche ein oder zwei Tage, um mich zu erholen, und danach bin ich bereit, jeden Ihrer Befehle auszuführen, um dem Tag des Sieges näherzukommen“, so Fedorow. Er werde „die ukrainische Flagge nach Melitopol zurückzubringen, die diese A****löcher heruntergerissen haben, während ich in Gefangenschaft war“, sagte der Bürgermeister.

Iwan Fedorow wurde gegen junge russische Soldaten ausgetauscht. (Bild: twitter.com/ua_parliament/status/1502323127765848069)
Iwan Fedorow wurde gegen junge russische Soldaten ausgetauscht.

Selenskyj reagiert mit Humor: „Zwei Tage können wir nicht garantieren. Sie sind ein junger Mann, Sie können sich innerhalb eines Tages erholen.“ Es sei aktuell unmöglich, alle Gefangenen zu befreien, da „jene, wie Sie sie genannt haben, blockieren“, so der Präsident. Der befreite Bürgermeister entschuldigt sich daraufhin für seine Wortwahl, worauf Selenskyj entgegnete: „Das ist in Ordnung. Ich bin ganz auf Ihrer Seite, aber ich kann mir nicht leisten, alles zu sagen.“

Überwachungskamera filmte Entführung
Vergangenen Freitag war der 33-Jährige in der südukrainischen Großstadt von Unbekannten entführt worden, eine Überwachungskamera filmte die Tat. Kurz zuvor hatten die prorussischen Separatisten gegen den 33-Jährigen ein Verfahren wegen angeblicher Unterstützung einer ukrainischen rechtsextremen Organisation eingeleitet. Melitopol wurde bereits kurz nach dem russischen Einmarsch vor knapp drei Wochen von russischen Truppen besetzt.

In der Stadt mit knapp 150.000 Einwohnern demonstrierten zahlreiche Menschen für die Freilassung Fedorows. Der wieder freie Bürgermeister bedankte sich in einer Videobotschaft bei den Bürgern für ihren Einsatz (siehe Tweet oben).

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