Ukraine-Konflikt

Private Hilfsaktionen aus OÖ für Kriegsopfer

Oberösterreich
03.03.2022 06:00

Schreckensbilder aus der Ukraine bewegen immer mehr Oberösterreicher, den Leidtragenden aktiv beizustehen. Zwei KUK-Mitarbeiterinnen und ein Schauspieler organisieren privat Transporte von dringend benötigten Waren.

Das Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung nach dem Überfall des russischen Militärs auf ihr Land lässt die meisten Oberösterreicher nicht kalt. Viele überlegen noch, wie sie helfen können. Andere, wie Jana Mikuska, sind bereits aktiv. Die Mitarbeiterin des Kepler Uniklinikums Linz beschloss schon kurz nach Kriegsausbruch, Hilfsgüter für die Opfer zu sammeln. „Die Bilder, die uns aus der Ukraine erreichen, sind einfach schrecklich – hier muss man etwas tun“, betont die gebürtige Slowakin. Geld wollte sie aber nicht sammeln, sondern im Kriegsgebiet dringend benötigte Waren und haltbare Lebensmittel – vor allem für Frauen und Kinder. „Ich hab’ auch beschlossen, die Güter selbst an die slowakisch-ukrainische Grenze zu bringen und sie dem Roten Kreuz dann zur Verteilung zu übergeben.“

Aufruf verbreitet sich wie Lauffeuer
Mikuskas Aufruf über eine Facebook-Gruppe verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Auch ihre Chefin Michaela Klinglmair (47) und Ehemann Jan (45) waren sofort begeistert und unterstützten sie nach Kräften. „Es ist wunderbar, wir waren am Wochenende nur mit Autos unterwegs und haben Spenden abgeholt.“

Alle wollen helfen
Die Hilfsbereitschaft ist so groß, dass ein Bekannter ihr sein Haus als Lager zur Verfügung stellen musste. Klinglmair organisierte einen Lkw und Betriebsräten der Voest, wo Jan arbeitet, ist zu danken, dass noch ein Transportbus zur Verfügung gestellt wird. Christian Jedinger, Chef der Gewerkschaft younion, will außerdem die Sprit-Kosten für die 1600-Kilometer Fahrt übernehmen. Mikuska: „Es ist überwältigend, Freitag geht es los!“

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Ob es so einfach geht, wird sich herausstellen. Richtung Polen ist es schwierig, hört man. Über die Slowakei dürfte es funktionieren – bis jetzt.

Max Ortner (31), Schauspieler aus Linz

Vier Tage, ein Ziel
Mit einem Bekannten, der einen Bus besitzt, macht sich am Montag auch der Linzer Schauspieler Max Ortner (31) in Richtung ukrainische Grenze auf. Vier Tage hat er eingeplant, „aber ich hoffe, wir schaffen es in zwei.“ Via Instagram ersuchte er um Sachspenden, die er am Sonntag, 14 bis 17 Uhr, beim Café Europa in Wien sammelt und im Kriegsgebiet verteilen lassen will, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Die Kontaktperson vor Ort hat ihm die Caritas vermittelt.

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