Fluchthilfe

Verwandte aus der Ukraine in Sicherheit gebracht

Oberösterreich
02.03.2022 06:02

Steyrer (62) fuhr selbst nach Krakau (Polen) und holte fünf vor den russischen Schergen in ihrer Heimat geflüchtete Angehörige seiner Ehefrau. Er war 27 Stunden lang unterwegs.

Erschöpft und traurig, aber auch erleichtert, dass sie endlich in Sicherheit sind, sitzen Iryna (40) und Mariia (33) sowie die Kinder Anastasia (13) und Solomija (6) Dienstagnachmittag am Esstisch von Johann Pysz (62) in dessen Wohnung in Steyr. Nur der zweijährige Marko ist lebhaft wie immer und offenbar der Einzige, der seinen Spaß nicht verloren hat: Mit einer Fliegenklatsche saust er von einem Raum zum nächsten.

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„Ich bin extrem erleichtert, dass meine Schwägerin, die Schwiegertochter, meine Nichten und der Enkelsohn aus der Gefahrenzone sind“

Oksana Antoniv (48), die Gattin von Johann Pysz

Der 62-jährige Steyrer war am Montag um 5 Uhr früh in seinem Privatauto nach Krakau (Polen) aufgebrochen. Dort kam er um 18.45 Uhr an, fuhr aber zum falschen Bahnhof (es gibt drei). „Zwei sehr hilfsbereite Polizistinnen haben mir weitergeholfen“, so Pysz.

Um 19.30 Uhr fand dann die rührende Zusammenkunft mit den ukrainischen Angehörigen statt: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich gesehen hab’, dass alle gesund sind.“ Die Flüchtlinge hatten 24 Stunden in einem mit 70 Frauen und Kindern vollgepferchten Bus von Lemberg nach Lublin verbracht, waren dann per Zug weitergereist. „Wir hatten Glück, denn an der ukrainischen Grenze ist die Hölle los. Zehntausende warten oft tagelang, dass sie nach Polen kommen – dabei kommt es auch zu panikartigen Szenen“, erzählen Iryna und Mariia. Viele Frauen seien nur zu Fuß mit Kindern unterwegs und schließlich zu schwach, ihr Gepäck noch tragen zu können.

Am Dienstag um 7.30 Uhr früh kam Pysz mit der Familie in Steyr an. „Sie hatten seit Sonntag nicht geschlafen. Das war das Dringendste, das sie nachholen mussten.“ Dann meldete er die Neuankömmlinge bei der Polizei: „Es soll ja alles korrekt sein!“

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