Pionierleistung

Erstes „smartes Labor“ geht in Linz in Betrieb

In der Laborstraße geht die Analyse noch präziser und schneller.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Corona hat viele Entwicklungen in der Medizin angeschoben. Aber Labore hat es auch an Grenzen gebracht. Paul Niedetzky, Facharzt für Labordiagnostik in Linz, setzt nun einen Pionierschritt. Er eröffnet die erste vollautomatisierte Laborstraße in OÖ. „Wir können bis zu 20.000 Einzelbestimmungen pro Tag vornehmen.“

„Wir waren durch die Corona-Testungen, aber auch durch andere Laboruntersuchungen schon am Limit. Aktuell erhalten wir rund 1500 Proben pro Tag, Tendenz steigend“, lässt er in seinen Praxisalltag blicken. Daraus ergeben sich mehr als 20.000 Analyseparameter, die Paul Niedetzkys 26-köpfiges Team täglich bewältigen muss.

Fachkräftemangel und Überlastung
Neue Mitarbeiter anzuwerben, gestaltet sich schwierig: „Es herrscht eklatanter Fachkräftemangel. Ich habe daher gar keine andere Wahl, als zu automatisieren“, schildert der Facharzt, warum er sich für eine Erweiterung seines Privatlabors - eines von sechs in Oberösterreich - entschieden hat.

Die Auswertung von Blutproben ist eine wichtige Grundlage für medizinische Diagnosen.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Direkt mit Hausarzt verbunden
Kernstück ist nun eine 6,5 Tonnen schwere Laborstraße, die in Partnerschaft mit Siemens eingerichtet worden ist. Sie kann 800 Röhrchen Blut pro Stunde bearbeiten, vieles geht automatisch: „Die Röhrchen werden entkapselt, zentrifugiert und analysiert“, so Niedetzky. Das „smarte Labor“ ist zudem mit einer speziellen Software direkt mit Hausärzten verbunden.

„Wir erleben täglich einen großen Bedarf an Labortestungen, teils angetrieben durch ein steigendes Gesundheitsbewusstsein bei der Bevölkerung“, sagt Niedetzky. Seine Laborstraße kann nun durch moderne Präzisionsmedizin und Tempo die Qualität der Gesundheitsversorgung in OÖ steigern.