Gesamtlösung gefragt

Unwetter lassen bei Versicherer die Köpfe rauchen

Nagl sieht nach den folgenschweren Unwettern im Vorjahr Handlungsbedarf bei Gebäudeversicherungen.

(Bild: Markus Wenzel)

„Das ist eine Unwetterwarnung für“ Immer wieder wurden im Vorjahr die Oberösterreicher so oder ähnlich vor Hagel und Co. alarmiert. Leider oft vergeblich! Hagel und Co. hinterließen in einigen Regionen eine Spur der Verwüstung. Othmar Nagl, Generaldirektor der OÖ-Versicherung, wagt daher einen Vorstoß.

„Volker“ und „Bernd“ - diese zwei Namen haben sich nicht nur in den Kopf von Othmar Nagl eingebrannt, sondern auch in die von vielen Oberösterreichern. Volker und Bernd hießen nämlich zwei der Unwetter-Tiefs, die im Vorjahr für Überschwemmungen und vor allem Hagelschäden in unserem Bundesland sorgten. Bei Kunden der OÖ-Versicherung waren Schadenszahlungen in Höhe von 161 Millionen Euro fällig. Weil Materialien knapp und die Auftragsbücher der Dachdecker voll waren, mussten manche mit Notdächern durch den Winter.

Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung.

(Bild: Markus Wenzel)

Ein Tief, das sich nicht vom Fleck bewegt, sondern sich immer über derselben Region entlädt: Nagl rechnet damit, dass das aufgrund des Klimawandels keine Ausnahmen gewesen sind. „Das ist kein Zufall“, sagt der 53-Jährige, der sich daher dafür einsetzt, dass es für Wetterschäden an Gebäuden einen eigenen Spezialversicherer geben sollte.

Vorbild Hagelversicherung für Landwirte
Sein Vorbild: die österreichische Hagelversicherung, die den Landwirten und ihren Flächen Schutz bietet. „Die Gebäudeversicherung müsste eine Pflichtversicherung sein, der Staat könnte für Teile der Prämien aufkommen und würde so auch die Katastrophenfonds wegbringen“, sagt Nagl.