Trotz Sparkurs
Der staatlichen US-Post droht die Insolvenz
Die Post will unter anderem samstags nicht mehr zustellen. Sie ist allerdings bereits im vergangenen Sommer mit dem Versuch gescheitert, vom Parlament höhere Tarife für bestimmte Briefgruppen genehmigt zu bekommen. "Der Postdienst bemüht sich weiterhin um gesetzliche Veränderungen, um ein flexibleres und tragfähigeres Geschäftsmodell zu ermöglichen", sagte Donahoe.
US Postal liefert zwar noch immer 40 Prozent der weltweit versandten Post aus, dem Konzern setzt aber zunehmend die Konkurrenz durch die Logistiker Fedex und UPS zu. In der Finanz- und Wirtschaftskrise ging das Volumen von Briefen und Paketen zudem deutlich zurück und die US-Konjunktur kommt nun erst langsam wieder in Fahrt.
Benzinpreis und Geschäftsrückgang sind schuld
Der Konzern geht davon aus, dass er seine Kosten in diesem Jahr um 1,2 bis 1,6 Milliarden Dollar (836 Mio. bis 1,1 Mrd. Euro) senken kann. Die Einsparungen würden jedoch von den wachsenden Benzinkosten aufgefressen, erklärte er bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz. In einigen Teilen des Landes kostet eine Gallone (knapp vier Liter) Benzin inzwischen mehr als vier Dollar - damit liegt sie um 40 Prozent höher als noch vor einem Jahr.
Zugleich schrumpfte das Geschäft des Konzerns weiter: Der Umsatz sei im zweiten Quartal bis Ende März gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent auf 16,2 Mrd. Dollar gesunken, teilte US Postal nach Börsenschluss mit. Das Briefaufkommen sei um rund drei Prozent zurückgegangen. Das Geschäftsjahr der Post endet wie das Haushaltsjahr des Staates im September.
7.500 Stellen sollen gestrichen werden
Im März kündigte die Behörde die Kürzung von 7.500 Stellen und die Schließung von 2.000 Postämtern an. Im US-Senat steht ein Gesetzentwurf zur Debatte, der unter anderem die Zahlungen des Dienstes an Rentenfonds reduzieren würde. Präsident Barack Obama hat zudem in seinem Haushaltsentwurf für 2012 vorgeschlagen, dem Konzern Beiträge aus der Rentenversicherung zurückzuerstatten und ihm einen Teil der Rückstellungen für die Krankenversicherung seiner Mitarbeiter zu erlassen.
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