Leere in Bethlehem
Weihnachten ohne Touristen im Heiligen Land
Auf dem Platz vor der Geburtskirche in Bethlehem stehen Autos und ein großer mit Kugeln und Lichterketten geschmückter Weihnachtsbaum. Zwei Frauen machen Aufnahmen an der Krippe vor dem Baum. Wo vor der Corona-Pandemie in der Adventzeit zahlreiche Touristen unterwegs waren, herrscht nun weitgehend Leere.
Mary Giacaman sitzt in ihrem Souvenirgeschäft und wartet auf Kunden: „Wir haben jetzt überhaupt keine Frequenz“, sagt die 58-Jährige. „Ich glaube, eine weitere Weihnachtssaison ist gelaufen und wir hoffen, dass die nächste besser wird.“
Bethlehem im südlichen Westjordanland - der Überlieferung nach der Geburtsort von Jesus Christus - ist einer der heiligsten Orte für Christen. Im Dezember 2019 kamen laut Tourismusministerium noch etwa 358.000 Touristen nach Israel, viele von ihnen besuchten zu Weihnachten Bethlehem.
Omikron macht erneut Probleme
Doch Israel hat Ende November nach dem Auftauchen der Omikron-Variante die Grenzen für Touristen wieder geschlossen. Dabei hatte das Land erst am 1. November nach mehr als eineinhalb Jahren Pandemie erstmals wieder die Grenzen für ausländische Besucher geöffnet.

Die Kirche ist traurig in diesen Tagen. Das ist das zweite Jahr, dass Bethlehem verlassen ist und die Kirche ohne Pilger.
Issa Thaljieh, griechisch-orthodoxe Priester von der Geburtskirche
Der griechisch-orthodoxe Priester Issa Thaljieh von der Geburtskirche sagt: „Die Kirche ist traurig in diesen Tagen. Das ist das zweite Jahr, dass Bethlehem verlassen ist und die Kirche ohne Pilger.“ Die Mitternachtsmesse am Heiligen Abend werde aber wie üblich abgehalten. Zumindest könne in diesem Jahr auch die Öffentlichkeit teilnehmen, sagt der Priester. Im vergangenen Jahr hatten wegen der Corona-Pandemie nur ausgewählte Persönlichkeiten kommen dürfen.
Vor Beginn einer neuen Welle?
So wie in Israel sind die Corona-Infektionszahlen im Westjordanland relativ niedrig in diesen Tagen, auch wenn Experten in Israel den Beginn einer neuen Welle sehen. Auflagen wurden in den Palästinensergebieten weitgehend aufgehoben, eine Maskenpflicht gibt es aktuell nicht und auch keine zahlenmäßigen Beschränkungen für Versammlungen.
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